Für viele Autobesitzer ist der Abschluss einer Vollkaskoversicherung vor allem eines: ein wirksamer Schutz vor den finanziellen Folgen eines selbstverschuldeten Unfalls. Besonders bei hohen Reparaturkosten oder einem Totalschaden bietet sie Sicherheit – selbst dann, wenn der Verursacher man selbst ist.
Vor allem bei Neuwagen oder neuwertigen Fahrzeugen ist der Vollkaskoschutz sinnvoll. Auch bei Leasingfahrzeugen wird der Abschluss in der Regel vom Leasinggeber vorgeschrieben.
Doch mit zunehmendem Fahrzeugalter stellt sich irgendwann die Frage: Ab wann lohnt sich die Vollkasko nicht mehr?
Vollkasko ab dem vierten Fahrzeugjahr noch sinnvoll?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Zwar empfinden viele die relativ hohen Beiträge als lästig – doch ein selbst verschuldeter Schaden kann derart teuer werden, dass die Reparatur oder sogar ein neues Fahrzeug nicht aus eigener Tasche bezahlbar wäre.
Versicherungen argumentieren daher: Eine Vollkasko lohnt sich immer dann, wenn man sich eine aufwändige Reparatur oder den Ersatz des Autos nicht leisten könnte. Diese Sichtweise ist nachvollziehbar, aber nicht die einzige. Denn auch individuelle Faktoren sollten bei der Entscheidung berücksichtigt werden.
Individuelle Prämiengestaltung – oft bleibt die Vollkasko günstiger als gedacht
Die Beitragshöhe zur Vollkaskoversicherung hängt von vielen Faktoren ab – etwa von Fahrleistung, Alter des Fahrzeugs, Schadenfreiheitsklasse und Typklasse. Und genau hier kann sich der Vollkaskoschutz auch für ältere Fahrzeuge lohnen.
Ein Beispiel: Wer über viele Jahre unfallfrei gefahren ist, profitiert von einem hohen Schadenfreiheitsrabatt. Dadurch kann die Vollkaskoprämie kaum teurer oder sogar günstiger als eine Teilkasko ausfallen. Besonders dann, wenn nur noch 30 % des eigentlichen Beitrags gezahlt werden müssen, lohnt sich der Verbleib in der Vollkasko oftmals weiterhin.
Ob sich ein Wechsel zur Teilkasko lohnt, hängt stark davon ab, wie groß der Preisunterschied ist – und wie hoch das Risiko für einen selbst verursachten Schaden eingeschätzt wird. Denn: Wird ein Schaden gemeldet, folgt eine Rückstufung, die sich auf den Beitrag auswirkt.
Fazit: Wann lohnt sich der Wechsel?
Die Entscheidung für oder gegen die Vollkasko sollte individuell getroffen werden. Eine allgemeingültige Regel gibt es nicht. Wer über einen hohen Schadenfreiheitsrabatt verfügt, ein eher teures Fahrzeug fährt oder auf Nummer sicher gehen möchte, fährt mit der Vollkasko häufig weiterhin gut.
Erst wenn das Risiko selbst verschuldeter Schäden gering ist und die Beitragsunterschiede zur Teilkasko deutlich ausfallen, kann sich der Wechsel lohnen.
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