Ist der Führerschein weg wegen Alkohol und/oder Drogen, sind Sie nun in der Pflicht zu beweisen, würdig zu sein, ihn wieder zu erlangen. Die Grundvoraussetzung dafür ist die Einsicht der Schuldfrage. Wenn Ihnen wegen zu hohem Alkoholverzehr oder wiederkehrenden Alkoholmissbrauch und/oder Drogen der Führerschein weggenommen wurde, müssen Sie zunächst einsehen, dass es Ihre alleinige Entscheidung ist Alkohol zu trinken. Sie müssen in der Lage sein zu entscheiden, wann der richtige Augenblick ist, das Fahrzeug stehen zu lassen.
Um die Konsequenzen, die nun daraus folgen, einzuschränken, sollten Sie schnellstmöglich die Initiative ergreifen. Die Ihnen angekündigte Sperrfrist sollte keinesfalls überschritten werden. Es ist Ihr gutes Recht, sich schon einmal über die Details einer bevorstehenden Medizinisch Psychologischen Untersuchung in Kenntnis zu setzen. Einzelheiten hierzu erfahren Sie beim Straßenverkehrsamt, dem TÜV oder in allen Suchtberatungsstellen. Je mehr Erkundigungen Sie machen, desto geringer wird Ihre Furcht vor der Untersuchung sein. Schließlich können Sie die Zeit effektiv nutzen, in der Sie keinen Führerschein haben.
Was kann man unternehmen um den Führerschein wieder zu bekommen?
Zunächst müssen Sie Ihren Alkoholkonsum überprüfen. Da ein Anteil der MPU ein medizinische Teil ist, kann durch Bestimmung gewisser Blutwerte Ihr momentaner Alkoholverzehr genau überprüft werden. Hinzu kommt, dass sich ein gemäßigter Verbrauch zweifellos gut auf Ihr Wohlbefinden auswirkt.
Hilfreich kann dabei der Besuch von Selbsthilfegruppen sein. Viele bieten spezielle Gruppensitzungen zu diesem Thema an. Sicherlich finden auch Sie den richtigen Kurs der Ihnen helfen wird, den richtigen Umgang mit Alkohol, besonders im Straßenverkehr zu erlernen. Die Teilnahme der Sitzungen ist wenigstens ein Mal pro Woche erwünscht. Lassen Sie sich also Ihre Kursteilnahme quittieren. Der Besuch einer Gruppensitzung sollte mindestens über einen Zeitspanne von 12 Monaten belegbar sein, so fordert es das Straßenverkehrsamt. Die regelmäßige Teilnahme gewährleistet Ihnen nicht, dass Sie Ihren Führerschein zurück erhalten, es zeigt aber, dass Sie sich mit dem Thema beschäftigt haben.
Ebenfalls sieht der Psychologe während der psychologischen Untersuchung, dass Sie gewillt sind Ihre Lebensart zu ändern, indem Sie dem Alkohol entsagen. Der Vorteil für Sie ist hierbei auch, dass es Ihnen durch Ihre Kursbeteiligung leichter fällt, eine eventuelle Abhängigkeit oder Gefährdung besser einschätzen zu können.
Der medizinische Teil der Untersuchung klärt, ob Zweifel aus dem Wege geräumt werden können, die zur Wiedererlangung des Führerscheins hinderlich wären.
Womit muss man bei der MPU rechnen?
Im Wesentlichen werden dabei Änderungen des psychischen und physischen Allgemeinzustandes untersucht, die auf den Gebrauch von Alkohol, Drogen oder anderen Medikamenten hinweisen können. Äußerlich kann man dabei körperliche Wandlungen prüfen. Dazu gehören die Reflexe, die Auskunft über die vorhandene Motorik geben. Die Kontrolle des Bewegungsapparates, ein allgemeiner optischer Eindruck des Hautbildes, der inneren Organe und des Nervensystems ist ebenso Bestandteil. Weiterhin kann das Abtasten der Leber auch zur äußerlichen Kontrolle gehören.
Welche Werte werden im Labor untersucht?
Durch die Bestimmung der Leberwerte ist es möglich, einen zu hohen Gebrauch an Betäubungsmitteln festzustellen. Die Richtwerte für die diagnostische Untersuchung dürfen dabei nicht überschritten werden.
Zu untersuchende Leberwerte | Toleranzbereich Männer | Toleranzbereich Frauen |
Gamma-GT | 6 - 28 U/l | 4 - 18 U/l |
GOT | 5 - 18 U/l | 0 - 15 U/l |
GPT | 5 - 23 U/l | 0 - 19 U/l |
MCV | 80 - 105 fl | 83 - 93 fl |
Diese Werte hängen jedoch vom untersuchenden Laboratorium ab, da verschiedene Untersuchungsmethoden zur Ermittlung angewandt werden. Andere Methoden können Leberwerte einer Gamma-GT Analyse bei einem Mannes zwischen 30 – 36 U/l ermitteln. Auch diese Ergebnisse liegen im Normbereich. Fragen Sie bei Unsicherheiten den Arzt.
Wie kann ich mein Verhalten ändern?
Der erste Schritt zur Besserung ist die Selbsteinsicht. Hilfreich ist dabei die Veränderung Ihrer Lebenssituation. In den Selbsthilfegruppen erlernen Sie theoretische und praktische Techniken, die über einen langen Zeitraum erprobt wurden. Sie werden Ihnen helfen, Ihre Lebensweise zu ändern und zu stabilisieren.
Je mehr Sie sich mit dem Problem Alkohol auseinander setzen, je mehr Informationen erlangen Sie. Schließlich werden sie Ihnen helfen, sich selber besser prüfen zu können. Dazu zählen die Auswirkungen des Alkohols, wie zum Beispiel die Minderung der Fahrfähigkeit oder der Verlust der Selbstkontrolle. Erfahren Sie mehr über die Ermittlung des Promillewertes und über die Nachwirkungen des Restalkohols.(ThH)
Siehe auch:
Wirkungsweise von Alkohol im Straßenverkehr
Fahruntüchtigkeit durch Alkohol
Aufnahme und Abbau von Alkohol
Blutalkoholkonzentration bei verschiedenen Mengen von Alkohol
MPU - Medizinisch Psychologische Untersuchung
Wie bekomme ich meinen Führerschein wieder?
! Alle Angaben ohne Gewähr! meine-auto.info haftet nicht für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben !