Biodiesel als Kraftstoff
Biodiesel ist ein biosynthetischer Kraftstoff. Er wird in Europa meist durch Umesterung von Rapsöl mit Methanol hergestellt.
Emissionen und Verbrauch
Biodiesel reduziert eindeutig die Ruß-Emission - bis zu ca. 50 Prozent - , der Gehalt an schädlichen Partikeln ist aber gleichwertig mit dem Mineralöl-Diesel.
Fahrzeugtechnik
Bei der Verwendung von Biodiesel ist es zu berücksichtigen, dass der Fahrzeughersteller den Betrieb mit Biodiesel für das Auto freigegeben hat, da bestimmte Teile aus Kunststoff wie etwa Schläuche und Dichtungen nicht beständig sein können.
Biodiesel besitzt gute Lösungsmitteleigenschaften und ist in der Lage Ablagerungen aus Leitungen und Tank zu lösen, durch die der Kraftstofffilter verstopfen kann.
Der Kraftstoffeintrag ins Motoröl stellt ein Problem dar. Der unverbrannte Kraftstoff gelangt vergleichbar mit dem Normaldieselbetrieb an die Zylinderwand und somit in den Schmierkreislauf. Bei etwa 55 °C beginnt die Verdampfung reinen Dieselkraftstoffes. Der Dieselkraftstoff verdampft aus dem Motoröl im Falle, dass das Motoröl diese Temperatur im Fahrbetrieb erreicht. RME beginnt im Unterschied zu Diesel erst ab ca. 130 °C zu verdampfen, diese Temperatur wird vom Motoröl nicht erreicht und deshalb reichert sich unvermeidbar Pflanzenöl im Motoröl an. RME zersetzt sich schrittweise im Schmierkreislauf infolge der hohen örtlichen Temperaturen. Dadurch bilden sich schleimartige oder feste Rückstände. Durch diese und die allgemeinen Verschärfungen der Schmiereigenschaften des Motoröls bei hoher Kraftstoffkonzentration kann ein erhöhter Motorverschleiß auftreten. Deshalb sind bei RME-Betrieb kürzere Ölwechselintervalle unverzichtbar.
Bei Fahrzeugen, die über einen bestimmten Rußpartikelfilter verfügen, können technische Komplikationen vorkommen, wenn diese Systeme darauf ausgelegt sind alle 500–1.000 km die Einspritzmenge zwecks Verbrennung der Partikel im Filter zu erhöhen. Bei der Nutzung von Biodiesel ist nach bisherigen Informationen kein Nachbrennen des Filters nötig.
Einspritztechnik
Im Rahmen eines Projektvorhabens, welches von der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e. V., der Volkswagen AG, der Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement Biodiesel e. V. und der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. - UFOP – gefördert wurde, fand durch die Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft – FAL – die Entwicklung eines effizienten Sensors statt. Durch diesen Sensor wird dem Motormanagement die Information vermittelt, welches Kraftstoffgemisch oder welcher Kraftstoff zur Zeit Anwendung findet.
So kann man Einspritzmenge und -zeitpunkt jeweils verbessern. Basis des Sensors bildet ein kapazitives Messverfahren. Dieses Verfahren misst die Dielektrizitätszahl in den diversen Kraftstoffen und verändert in ein proportionales Spannungssignal. So ist es möglich, unabhängig vom eingesetzten Kraftstoff und dessen Mischungsverhältnis, die gesetzlichen Abgasnormen einzuhalten.
Der langjährige Verbrauch von Biodiesel kann die Kraftstoffpumpe beschädigen. Darauf weisen die Erfahrungen im PKW- und Nutzfahrzeugbereich hin. Dies charakterisiert in erster Linie die direkteinspritzenden Pumpe-Düse-Motoren. Das Fahrzeug für Biodieselbetrieb wurde zwar freigegeben, dennoch lehnt der Fabrikant der Einspritzpumpen (Bosch) dem Fahrzeug-Produzenten eine offizielle Freigabe für RME ab. Motoren mit Common-Rail-Technologie die für Biodiesel geeignet sind befinden sich bereits auf dem Markt. DLG hat die Firma Deutz für die Entwicklung von Dieselmotoren für den Betrieb mit Biokraftstoffen ausgezeichnet.
Fahrzeuge, die nicht für Biodiesel geeignet sind:
Wird ein nicht FAME-festes Fahrzeug mit Biodiesel betrieben, werden durch diese die Treibstoff führenden Schläuche und Dichtungen in kurzer Zeit beschädigt, was auch zu Schädigung der Dichtungen in der Einspritzanlage und Zylinderkopf führen kann.
Wurde der Motor ab Werk für Biodieselbetrieb zugelassen, gilt dies aber für Zusatzaggregate, wie etwa eine Standheizung, nicht. Beim Erwerb eines Fahrzeugs, das für den Biodieselbetrieb geeignet ist, sollte man also immer darauf achten, das wirklich alle Bestandteile Biodiesel-tauglich sind.
Neuere, nicht FAME-zertifizierte Motoren können darüber hinaus wegen der abweichenden Verbrennungseigenschaften mit der Motorelektronik Problem bekommen!
3d-Master - Fotolia.com
Themenverwandte Weblinks:
genauere Erläuterung von Biodiesel https://de.wikipedia.org/wiki/Biodiesel
Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement Biodiesel e.V. https://www.agqm-biodiesel.de/
Alle Informationen über Biodiesel https://www.biodiesel.de/
Umrüstung von Dieselmotoren für Pflanzenöl https://www.elsbett.com/
Weitere interessante Links in unserem Kfz Verzeichnis / alternative Kraftstoffe & Antriebe