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Der größte Teil des Alkohols wird im Verdauungstrakt aufgenommen. In geringen Mengen beginnt dies jedoch schon in der Mundschleimhaut. Dort wird das Ethanol resorbiert und beginnt in der Blutbahn zu wirken. Über den Blutkreislauf wird der Stoff in den gesamten Körper und das Hirn transportiert. Während ca. 20 Prozent des Alkohols bereits im Magen resorbiert wird, wird der Rest im Dünndarm verarbeitet.
Die aufgenommene Flüssigkeit gelangt in Magen und Darm und wird dann mit dem Blut in die Leber transportiert, wo sie zum Teil abgebaut wird. Faktoren die eine Ethanolaufnahme erhöhen können sind zum Beispiel warme Getränke, Zucker und Kohlenstoffdioxid, während Fett hingegen den Weg des Alkohols im Blut verlangsamt. Allerdings führt dies nicht zu einem langsameren Abbau, sondern der Alkohol kommt lediglich langsamer an.
Bis zu zehn Prozent des aufgenommenen Ethanols werden unverändert über Schweiß, Urin und durch Ausatmen wieder abgegeben. Ein Teil wird auch im Magen abgebaut, wobei die Verarbeitung des Alkohols im Magen schneller ist, als die in der Leber. Hier beträgt der gesamte Ethanolabbau lediglich etwa fünf Prozent.
Die Leber ist das Organ, welches den Alkohol und andere wasserlösliche Gifte, zum größten Teil abbaut. Hier wird das Ethanol durch das Enzym ADH (Alkoholdehydrogenase) in Azetaldehyd und anschließen mithilfe des Enzyms ALDH (Acetaldehyddehydrogenase) zu Essigsäure oxidiert. Die dort entstandene Essigsäure wird durch die Atmung zu CO2 ausgeatmet. Die Leber kann bei regelmäßigem mehrfachem und langsam gesteigertem Konsum die Abbauaktivität in geringem Maße anpassen.
Ethanal ist ein Zwischenprodukt, das beim Abbau von Ethanol entsteht und für den so genannten „Kater“ mit Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen verantwortlich ist. Durch Zucker wird der Abbau von Ethanal verlangsamt. Daher sind die Symptome des „Katers“ sind bei süßen alkoholischen Getränken wie Likör, Bowlen oder Mischgetränken besonders intensiv.
Der Alkoholabbau ist innerhalb gewisser Grenzen konstant. Bei Männern beträgt der Abbau ca. 0,1 g pro Stunde und kg Körpergewicht. Bei Frauen liegt der Alkoholabbau bei ca. 0.085 g pro Stunde und kg Körpergewicht.
Demnach wird eine 0,5 Literflasche-Bier mit 16 Gramm Ethanol in ca. ein bis zwei Stunden abgebaut. Der Vorgang des Alkoholabbaus ist jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Weiter kommt es auf die körperliche Verfassung, Körpergewicht und Trinkgewohnheiten des Menschen an. Dies ist nur eine Faustregel, die angewendet werden kann, aber auf die man sich keinesfalls verlassen sollte. Grade dann nicht, wenn man eventuell noch Auto fahren oder Maschinen bedienen muss.
Bei Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken wird der Alkohol zusätzlich über das mikrosomale Ethanol oxidierende System, auch MEOS genannt, im Körper abgebaut. Hier wird Ethanol in den Mikrosomen der Leberzellen durch Cytochrom P450 unter Sauerstoffverbrauch ebenfalls zu Ethanal oxidiert. Dieser Vorgang, zusammen mit einer Desensibilisierung des vegetativen Nervensystems führt zu einer höheren Alkoholresistenz bei Alkoholikern oder Menschen die oft Alkohol trinken. Eine solche Desensibilisierung durch Gewöhnung kann dazu führen, dass die Menschen, die viel Alkohol trinken mit einem Promille-Gehalt von 2 oder höher keinerlei auffälliges Verhalten zeigen. Menschen, die Alkohol täglich konsumieren und alkoholabhängig sind, werden erst dann ein auffälliges Verhalten zeigen, wenn sie keinen Alkohol getrunken haben.
Alkohole aus unsauberen Brennereien, der sogenannte Fusel, werden auch durch Alkoholdehydrogenase abgebaut. Dieser Abbau konkurriert dann mit dem Abbau des Ethanols, welches deshalb langsamer abgebaut wird. (ThH)
Siehe auch:
Wirkungsweise von Alkohol im Straßenverkehr
Fahruntüchtigkeit durch Alkohol
Blutalkoholkonzentration bei verschiedenen Mengen von Alkohol
MPU - Medizinisch Psychologische Untersuchung
Wie bekomme ich meinen Führerschein wieder?
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