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Es gibt Dinge beim Auto, die besonders hohe Reparaturkosten verursachen können. Eines davon ist eine defekte Kupplung. Das hängt in erster Linie mit der Zugänglichkeit dieses Bauteils zusammen. Der Wechsel der Kupplung erfordert viele Arbeitsstunden, was selbst in einer günstigen Werkstatt sehr teuer werden kann. Dieser Artikel zeigt, warum der Kupplungswechsel so teuer ist und wie Sie ihn hoffentlich vermeiden können.
Wie setzen sich die Werkstattkosten bei einer defekten Kupplung zusammen?
Die Kosten für einen Kupplungswechsel setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen. Einer davon sind die Materialkosten. Eine neue Kupplungseinheit besteht aus Kupplungsscheibe, Druckplatte und Ausrücklager. Der Preis variiert je nach Modell, liegt aber in den meisten Fällen bei ungefähr 400 bis 500 Euro.
Ein wesentlich größerer Faktor sind allerdings die Arbeitskosten, denn der Kupplungswechsel ist arbeitsintensiv. Mindestens das Getriebe muss ausgebaut werden, um an die Kupplung heranzukommen, bei vielen Fahrzeugen sogar der komplette Motor. Dies erfordert viele Arbeitsstunden und erhöht die Gesamtkosten auf ungefähr 1.500 Euro. Auch hier gibt es natürlich je nach Modell und Arbeitsaufwand erhebliche Spannen.
Aufgrund der hohen Kosten loht es sich, die Kupplung des Autos zu schonen und diese teure Reparatur hoffentlich zu vermeiden. Die folgenden Tipps zeigen, wie sich der Kupplungsverschleiß reduzieren lässt.
Tipp 1: Vermeiden Sie häufiges Schleifenlassen der Kupplung
Wenn das Kupplungspedal nicht vollständig losgelassen wird, verursacht dies unnötigen Verschleiß. Das Schleifenlassen der Kupplung führt nämlich zu erhöhtem Abrieb an der Kupplungsscheibe. Besonders im Stop-and-Go-Verkehr sollten Sie daher darauf achten, das Pedal stets vollständig zu lösen. So können Sie die Lebensdauer der Kupplung deutlich verlängern.
Tipp 2: Der richtige Einsatz der Handbremse schont die Kupplung
Statt das Fahrzeug mit der Kupplung zu halten, können Sie dafür die Handbremse verwenden. So wird die Kupplung nicht dauernd belastet und bleibt länger in einem guten Zustand. Die dadurch stärkere Belastung der Handbremse ist kein Argument gegen diese Vorgehensweise. Die Handbremse wurde schließlich genau für diese Aufgabe entwickelt und verschleißt entsprechend weniger schnell. Muss sie wirklich einmal ausgetauscht werden, ist das zudem erheblich günstiger als ein Kupplungswechsel.
Tipp 3: Kupplung insbesondere beim Anfahren am Berg schützen
Insbesondere bei Steigung ist es beim Anfahren wichtig, die Handbremse zu nutzen und nicht die komplette Belastung der Kupplung zu überlassen. Halten Sie das Fahrzeug mit der Handbremse, geben Sie Gas und lassen Sie dann die Kupplung langsam kommen. Dies ist der schonendste Weg, am Berg anzufahren.
Tipp 4: Durchrutschen der Kupplung vermeiden
Durchrutschen der Kupplung entsteht, wenn das Pedal nicht vollständig losgelassen wird. Dies führt zu übermäßigem Abrieb und schnellerem Verschleiß. Achten Sie darauf, die Kupplung nach dem Schalten komplett loszulassen. Besonders bei hohen Drehzahlen ist dies wichtig. Wie bereits erwähnt, ist die Handbremse deutlich besser als die Kupplung als Haltehilfe geeignet.
Wann ist ein Austausch der Kupplung wirklich erforderlich?
Ein Kupplungsaustausch ist notwendig, wenn die Kupplung rutscht oder nicht mehr richtig trennt. Häufige Anzeichen sind ein schwer zu betätigendes Pedal oder ungewöhnliche Geräusche beim Schalten. Auch ein verbrannter Geruch kann auf eine abgenutzte Kupplung hinweisen.
Auffällige Symptome sollten unbedingt frühzeitig untersucht werden, um noch teurere Folgeschäden zu vermeiden. Bei fortgeschrittenem Verschleiß bleibt leider oft nur der Austausch der gesamten Kupplungseinheit.