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Fossile Brennsstoffe wie Erdöl und Erdgas sind bekanntlich leider nicht unendlich verfügbar, sondern werden schon bald nicht mehr vorhanden sein. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass die Preise für Gas und Öl immer weiter ansteigen - und demzufolge auch der Treibstoff immer teurer wird. Dazu kommt der ökologische Aspekt: Schädliche Abgase verpesten nicht nur Großstädte, sondern vor allem auch ländliche Gebiete - und das auf der ganzen Welt. Grund genug also, um sich nach alternativen Antrieben umzusehen. Derzeit steht vor allem der Elektroantrieb im Fokus, doch es gibt noch weitere Möglichkeiten, die genauso umweltfreundlich und effizient sind.
Alternativer Antrieb Auto: Warum Elektroautos in Deutschland boomen
Hierzulande hat man als Verbraucher unterschiedliche Optionen, wenn ein alternativer Antrieb Auto gesucht wird und man auf Diesel, Benzin & Co. verzichten möchte. Elektroautos sind derzeit bei allen Autoherstellern groß im Kommen, doch dabei handelt es sich keinesfalls um die einzige Alternative. Auch Fahrzeuge, die mit Gas betrieben werden oder Wasserstoff-Fahrzeuge sind beliebt. Bislang geht die Verbreitung solcher Fahrzeuge allerdings eher etwas schleppend voran - nach wie vor fahren die meisten Menschen ein Fahrzeug mit Diesel- oder Benzinmotor.
Die Funktionsweise eines Elektrofahrzeugs ist relativ simpel: Es befinden sich unter dem Kofferraum oder den Rücksitzen Batterien, die an einem Stromanschluss aufgeladen werden können. Anschließend gibt die Batterie die Energie direkt an das Getriebe weiter. Es sorgt dann für die Fortbewegung des Fahrzeugs. Der Vorteil: Bei Elektroautos entstehen keinerlei Abgase, wie es bei normalen PKWs der Fall ist. Ebenfalls gibt es keinen Tank im Auto.
Größerer Beliebtheit erfreuen sich jedoch Hybridfahrzeuge, die zwar über einen normalen Motor verfügen, der aber gleichzeitig mit einem Elektroantrieb kombiniert wird. Sie sind hierzulande in deutlich größerer Zahl zu finden - knapp eine Million Hybridfahrzeuge sind in Deutschland bereits zugelassen, was sie zu einem der beliebtesten Alternativantriebe überhaupt macht.
Alternativantrieb Auto zum Elektroauto: So funktioniert der Hybridantrieb
In Deutschland gibt es kaum eine populärere Alternative zu Benzin- und Dieselmotoren als Hybride. Bei solchen Fahrzeugen ergänzen sich zwei verschiedene Antriebskonzepte. Der normale Verbrennungsmotor kommt nur dann zum Einsatz, wenn dieser einen entsprechend hohen Wirkungsgrad erzielen kann. In allen anderen Fällen übernimmt automatisch der Elektromotor den Antrieb. Während der Verbrennungsmotor genutzt wird, kann er gleichzeitig die Batterie für den Elektroantrieb erneut aufladen. Es gibt allerdings nicht nur diese Kombination, sondern auch weitere Arten des Hybridantriebs, wie zum Beispiel Gas und Benzin oder auch Diesel- und Elektromotor. Die beiden verbauten Motoren in Hybridfahrzeugen lassen sich entweder gemeinsam oder getrennt voneinander nutzen - hier spricht man vom parallelen oder seriellen Antrieb. Bei letzterem ist immer nur ein Antrieb in Betrieb, während der andere als Reserve zur Verfügung steht. Bei parallelen Hybridantrieben arbeiten beide Antriebe zusammen, um das Fahrzeug möglichst effizient fortzubewegen.
Preiswerte Alternative zum Elektroauto: Flüssiggas als effizienter Antrieb
Flüssiggas darf nicht mit Erdgas verwechselt werden - denn hierbei handelt es sich um einen völlig anderen Stoff. Das Gas, das auch als LPG (Liquified Petroleum Gas) oder Autogas bezeichnet wird, besteht aus Butan oder Propan, einem Abfallprodukt bei der Produktion von Benzin. Dieses Gas wird aber nicht verbrannt, sondern kann selbst als effizienter Treibstoff dienen. Seine Vorteile: Es verbrennt, ohne dass dabei Ruß entsteht und erzeugt bis zu 96 % weniger Stickoxide als ein Dieselfahrzeug. Auch der CO2-Ausstoß ist um ein vielfaches geringer. Pro Liter muss mit Kosten von etwa 60 Cent gerechnet werden, was diese Alternative zu einer besonders günstigen Lösung macht. In der Regel rentiert sich ein Autogas-Fahrzeug schon ab einer Fahrleistung von etwa 10.000 km pro Jahr.
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Derzeit sind in Deutschland knapp 500.000 Fahrzeuge mit Gasantrieb unterwegs, die an etwa 7.000 Tankstellen LPG tanken können. Ein Nachteil ist daher, dass sich nicht überall entsprechende Tankstellen befinden und man sich in der eigenen Region oft erst einmal umsehen muss. Zwar ist die Auswahl an Gas-Neufahrzeugen relativ klein, doch später ist bei Verbrennungsmotoren auch durchaus noch eine Umrüstung möglich. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 1.500 bis 2.500 Euro - wer viel unterwegs ist, kann von einem Umbau in jedem Fall profitieren. Nach einer Umrüstung lassen sich solche Fahrzeuge auch weiterhin noch mit dem bisherigen Kraftstoff betanken, falls man dies wünscht.
Die Brennstoffzelle als Alternativantrieb Auto - der Autoantrieb der Zukunft
Einer der modernsten alternativen Antriebe ist die Brennstoffzelle, die als Autoantrieb der Zukunft gilt und zwar zahlreiche Vorteile bietet, aber auch mit hohen Kosten einhergeht. Ein Fahrzeug mit Brennstoffstellen erzeugt die Energie für den elektrischen Antrieb aus reinem Wasserstoff, welcher sich in speziellen Tanks befindet. Hierbei entstehen außer Wasserdampf keinerlei Abgase, zudem ist das Fahrzeug innerhalb weniger Minuten aufgetankt. Die Reichweite solcher Fahrzeuge unterscheidet sich kaum von Autos mit Verbrennungsmotoren - dies ist bei Elektrofahrzeugen mit Batterie längst noch nicht der Fall. Würde der Wasserstoff ausschließlich aus erneuerbaren Energien stammen, wären Fahrzeuge mit Brennstoffzellen jedoch eine sehr umweltfreundliche Lösung, was aber bislang noch nicht der Fall ist.
Das größte Manko sind für viele Autofahrer die Kosten: Die meisten Fahrzeuge mit Brennstoffzellen sind äußerst teuer und nicht unter 80.000 Euro zu haben. Darüber hinaus gibt es bislang sehr wenige Tankstellen in Deutschland, an denen Wasserstoff getankt werden kann. Auf langfristige Sicht erwarten Experten jedoch, dass dieser alternative Antrieb durchaus eine wichtige Rolle in der Zukunft spielen könnte.
Bioethanol und Pflanzenöl - wie gut sind diese alternativen Antriebe?
Wer auf herkömmliche Brennstoffmotoren verzichten und der Umwelt etwas Gutes tun möchte, hat neben Elektroautos natürlich auch die Möglichkeit, Fahrzeuge mit Bioethanol oder Pflanzenöl zu befüllen. Beim Bioenthanol handelt es sich um einen Kraftstoff, der aus nachwachsenden Rohstoffen wie Rüben oder auch Getreide stammt, die bei der Verarbeitung destilliert werden. Grundsätzlich ist Bioethanol ein sehr preiswerter Kraftstoff, allerdings eignet er sich nur für wenige Fahrzeuge.
Die andere Option ist ein Dieselmotor, der auch mit Pflanzenöl betrieben werden kann. Hierfür ist jedoch im Vorfeld eine entsprechende Umrüstung des Motors erforderlich - dann können zum Beispiel pflanzliche Öle wie Rapsöl zum Einsatz kommen. Weil die Besteuerung auf Pflanzenöl sehr gering ist, fallen auch die Kraftstoffkosten viel niedriger aus. Allerdings tut man damit der Umwelt keinen besonders großen Gefallen, da für die Herstellung des Öls keine Nahrungsmittel mehr kultiviert werden können. Auch Palmöl wird oft verwendet, das aus ökologischer Sicht besonders oft in Kritik gerät.