Müssen unbedingt die teuren originalen Ersatzteile des Autoherstellers verwendet werden oder kann auf einen Dritthersteller zurückgegriffen werden? Diese Frage stellen sich viele Fahrer, welche auf der Werkstattrechnung gerne noch etwas sparen möchten.
Der Handel mit Autoteilen setzt in Deutschland das Umsatzvolumen von 44 Milliarden Euro jährlich um – Tendenz steigend. Dies ergibt circa ein Drittel des gesamten Umsatzes der Autobranche hierzulande. Ein solcher Umsatz resultiert in erster Linie daraus, weil die Original-Ersatzteile exorbitant teuer sind. Hinzukommen aber auch noch die Lohnkosten, welche in den Vertragswerkstätten entsprechend höher sind als bei einer freien Werkstatt.
Sind Ersatzteile von Drittherstellern schlechter?
Häufig ist der einzige Unterschied auf den Ersatzteilen das Logo. Es gibt kaum ein alternatives Ersatzteil, welches schlechter ist, als das vom Hersteller selbst. Das liegt vor allem daran, weil in der Regel derselbe Zulieferer sowohl den Hersteller als auch den Händler für Drittanbieter-Ersatzteile beliefert.
Der Preisunterschied wird aber nur dann bemerkbar, wenn der Kostenvoranschlag von der Werkstatt erstellt wurde. Dieser kann als Vergleich für den Kauf von Ersatzteilen dienen. Hierdurch können die benötigten Ersatzteile auch einfach selbst gekauft werden.
Extrem günstige Angebote sind zweifelhaft
Im Internet finden sich allerdings auch Angebote, welche eindeutig zu günstig sind. Es kann sich hierbei um Ware handeln, welche aus Asien importiert wurden und diese sind mit den deutschen Sicherheitsvorschriften kaum zu vereinbaren. Eine seriöse Werkstatt würde diese auch nicht verbauen, denn dies wäre lebensgefährdend.
Als Kunde sollte man sich im Internet nach „Identteilen“ umsehen. Diese Ersatzteile sind mit den Original-Ersatzteilen vergleichbar – lediglich das Logo ist ein anderes. Weiterhin kann auch nach „Erstausrüsterqualität“ gesucht werden. Dies wäre ein weiterer Suchbegriff zur Findung einwandfreien und qualitativen Ersatzteilen.
Wer sollte die Ersatzteile einbauen?
Nur eine (freie) Werkstatt sollte den Einbau von Ersatzteilen übernehmen, denn diese haften für die korrekte Montage. Bei einem Materialfehler oder ähnliches wäre dann der Hersteller haftbar.
Sofern sich die Beschaffung von Ersatzteilen eher zeitaufwendig und kompliziert gestaltet, könnte aber auch die Vertragswerkstatt nach Identteilen gefragt werden. Dies führt nicht selten dazu, dass ein Rabatt gegeben wird.
Was raten Experten?
Da die Sicherheit auch von den Autoteilen abhängt, ist es wichtig zu wissen, was Experten hierzu sagen. Der Automobilclub ADAC verweist darauf, dass äußerste Vorsicht geboten ist, wenn die Ersatzteile von einem fremden Hersteller stammen. Einem Ersatzteil wird nicht angesehen, um welche Qualität es sich hier handelt.
Dies gilt insbesondere für Teile, welche sich als sicherheitsrelevant erweisen müssen – hierzu zählen neben den Sicherheitsgurten (vor allem im Bereich des Tunings ein gefragtes Produkt) auch Bremsscheiben, Querlenker oder ähnliches. Gebrauchtteile wären ebenfalls eine Option, allerdings ist dies nur sinnvoll, wenn es sich um ein älteres Auto handelt.
Sind Angebote im Internet immer unseriös?
Angebote aus dem Internet sind nicht immer unseriös, denn selbstverständlich gibt es auch hier Händler, welche einwandfreie Ware liefern und dies auch durch eine Qualitätskontrolle sicherstellen. Onlineshops von namhaften Anbietern wären zum Beispiel ideal für den Bezug von Autoteilen – Marketplace-Plattformen eignen sich eher weniger, hier kommt es am häufigsten zu Betrugsfällen. Das Problem haben die Anbieter aber immer mehr unter Kontrolle, trotzdem sollte man vorsichtig sein. Sofern sich an den Online-Handel nicht getraut wird, kann aber genauso auch ein lokaler Händler angefragt werden.