Die Höhe des Beitrags für eine Kfz-Haftpflichtversicherung richtet sich nach verschiedenen Kriterien. Besonders entscheidend sind dabei die Typklasse des Fahrzeugs sowie die Regionalklasse des Zulassungsorts. Ergänzt wird die Berechnung durch persönliche Merkmale des Versicherungsnehmers – sogenannte weiche Faktoren.
Typklassen – welche Rolle spielt das Fahrzeugmodell?
Jedes in Deutschland zugelassene Fahrzeug ist einer Typklasse zugeordnet. Diese basiert auf der Unfall- und Schadenstatistik eines bestimmten Fahrzeugmodells. Fahrzeuge, die häufig in Unfälle verwickelt sind oder besonders oft gestohlen werden, landen in höheren Typklassen – und verursachen entsprechend höhere Beiträge. Für die Haftpflichtversicherung reichen die Typklassen aktuell von 10 bis 25. Bei der Teilkasko gelten Klassen bis 33, bei der Vollkasko bis 34.
Regionalklassen – der Einfluss des Wohnorts
Der zweite große Faktor ist die Regionalklasse. Sie richtet sich nach dem Zulassungsbezirk des Fahrzeugs und wird jährlich vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) aktualisiert. Grundlage sind regionale Unterschiede bei Unfallhäufigkeit, Diebstählen, Wetterbedingungen und Straßenzustand. Auch hier gilt: Je niedriger die Regionalklasse, desto günstiger der Beitrag.
Beispiel: Teuerste Regionen (Haftpflicht):
- Augsburg (Bayern)
- Wiesbaden (Hessen)
- Kaufbeuren (Bayern)
- Nürnberg (Bayern)
- Berlin
- Offenbach (Hessen)
- Hamburg
- Völklingen (Saarland)
- Kempten (Bayern)
- München
Beispiel: Günstigste Regionen:
- Oberspreewald-Lausitz (Brandenburg)
- Prignitz (Brandenburg)
- Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen)
- Ostprignitz-Ruppin (Brandenburg)
- Elbe-Elster (Brandenburg)
- Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern)
- Nordwestmecklenburg (Mecklenburg-Vorpommern)
- Uckermark (Brandenburg)
- Emden (Niedersachsen)
- Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern)
➔ Zur vollständigen Regionalstatistik
Schadenfreiheitsklasse – Belohnung für unfallfreies Fahren
Die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) spiegelt wider, wie lange ein Autofahrer bereits unfallfrei unterwegs ist. Je länger dieser Zeitraum, desto höher der Rabatt auf den Beitrag. Ein Schadenfall führt zu einer Rückstufung in der SF-Klasse und kann die Prämie deutlich erhöhen. Fahranfänger beginnen meist in SF 0 und zahlen entsprechend hohe Beiträge. Eine günstige Möglichkeit für Einsteiger ist das Versichern als Zweitwagen über die Eltern.
Weiche Faktoren – persönliche Angaben beeinflussen den Beitrag
Darüber hinaus fließen auch persönliche Angaben in die Beitragsermittlung ein:
- Alter des Fahrers – Personen über 23 zahlen in der Regel weniger.
- jährliche Fahrleistung – Wenigfahrer werden meist günstiger eingestuft.
- Stellplatz – Wer eine abgeschlossene Garage hat, spart oft zusätzlich.
- Werkstattbindung – führt meist zu weiteren Rabatten.
- Selbstbeteiligung – Bei Teil- und Vollkasko reduziert ein Eigenanteil im Schadensfall die Prämie spürbar.
Fazit
Die Beitragshöhe in der Kfz-Haftpflichtversicherung ist individuell verschieden und wird durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt. Ein Vergleich lohnt sich – wer günstiger fahren möchte, sollte regelmäßig Tarife vergleichen und mögliche Rabatte nutzen.
Weitere Infos:
➔ Was beim Abschluss zu beachten ist
➔ Welche Zusatzversicherungen sind sinnvoll?
➔ Was tun, wenn die Versicherung nicht zahlt?
