Foto: Fotolia Urheber: Kzenon
Millionen Deutsche fahren nach wie vor gerne mit dem Auto in den Urlaub. Die Distanzen sind dabei sehr unterschiedlich und reichen von weniger als 100 bis hin zu über 1000 Kilometern. Doch egal ob das Ziel die Ostsee, ein Badesee, Ungarn oder Italien ist, das Auto wird bei Urlaubsreisen übermäßig beansprucht. Vollbesetzt und vollbeladen, geht die Fahrt nicht selten stundenlang über die Autobahn. Mitunter steht der Wagen bei brütender Hitze auch Ewigkeiten im Stau oder muss sich durch nicht enden wollende Gebirgspässe kämpfen.
Im Winterurlaub dagegen können Schneetreiben und eisige Temperaturen dem Fahrzeug viel abverlangen. Schlechte Straßen und Wege setzten ihm unabhängig von der Witterung ebenfalls zu. All diese Faktoren beanspruchen Motor und Getriebe, Fahrwerk und Reifen, Bremsen und Kühlsystem viel stärker, als es normalerweise im Alltagsbetrieb der Fall ist. Nachlässigkeiten bei der Wartung oder die nicht ausbleibenden Alterungserscheinungen, die im Alltag gar nicht zu Tage getreten sind, können sich hier plötzlich rächen und dem Urlaub schnell ein jähes Ende bereiten. Damit Sie nicht plötzlich liegen bleiben und der Urlaub ins Wasser fallen muss, hier unser Urlaubscheck fürs Auto.
Rechtzeitig vor dem Urlaub sollte der Wagen auf grobe Schäden und Wartungsmängel untersucht werden. Dann ist hoffentlich noch ausreichend Zeit, um diese selbst zu beheben oder einen Werkstattaufenthalt zu planen. Das Fahrwerk ist besonders wichtig. Werfen Sie einen Blick in alle vier Radkästen.
Nehmen Sie am besten eine Taschenlampe zur Hilfe. Sind die Federn intakt oder eventuell stark verrostet? Ist vielleicht sogar eine Feder gebrochen? Tritt aus den Stoßdämpfern Öl aus? Sollte einer dieser Schäden vorliegen, so ist es unvermeidlich, diesen vor der Urlaubsfahrt zu beheben. Ein solcher Defekt mag sich mitunter auch gar nicht im Alltag bemerkbar machen, aber bei voller Beladung können defekte Federn oder Dämpfer den Wagen plötzlich außer Kontrolle geraten lassen.
Vor der Urlaubsfahrt sind auch die Flüssigkeiten zu kontrollieren. Stimmt der Motorölstand? Vor lange Autobahnfahrten ist er am besten bis kurz vor Maximum aufzufüllen. Wer weiß, dass sein Wagen sich gerne einen Schluck Öl genehmigt, der nimmt am besten eine Flasche mit. Auch der Kühlwasserstand ist zu überprüfen. Gleiches gilt für Bremsflüssigkeit und Servo-Öl. Achtung: Leidet der Wagen regelmäßig an großem Verbrauch oder Verlust einer dieser Flüssigkeiten, so muss die Ursache geklärt werden, sonst kann es auf der Fahrt böse Überraschungen geben. Zu guter Letzt sollte auch noch die Scheibenreinigungsanlage mit Reiniger befüllt werden. Je nach Jahreszeit und Urlaubsziel ist darauf zu achten, ob mit oder ohne Frostschutz.
Weiterhin sollte man auch schauen, ob nicht ein Service fällig ist. Mit altem Motoröl und einem porösen Zahnriemen sollte die Urlaubsfahrt nicht angetreten werden, auch nicht mit abgelaufenem TÜV. Die Bremsen sind besonders kritisch. Es sollte geprüft werden, ob die Beläge noch ausreichen. Es kann nicht schaden, eine Runde zu drehen und den Wagen ein paar mal stärker zu bremsen. Es müssen eine Gefahrenbremsungen sein, aber man sollte zumindest das Gefühl bekommen, dass das Fahrzeug noch sicher, schnell und geradlinig zum Stehen kommt.
Auch die Elektrik gehört zum Urlaubscheck fürs Auto. Sind Fern- und Abblendlicht, Blinker, Brems- und Rücklicht noch intakt? Hat die Batterie noch genügend Saft, vor allem für Reisen in kältere Gefilde? Nicht zuletzt sollte man auch die Reifen kritisch checken. Haben diese noch Profil? Sind sie für die Witterung am Zielort geeignet? Braucht man vielleicht sogar Schneeketten? Haben die Reifen ausreichend Luft, vor allem im Hinblick auf die höhere Beladung?
Auch wenn am Wagen alles in Ordnung scheint, kann es schließlich nicht schaden, eine Testfahrt zu machen. Dies ist vor allem bei Autos angesagt, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben. Schlummernde Defekte machen sich nämlich häufig erst im Dauerbetrieb bemerkbar. Vor allem vor langen Urlaubsfahrten ist es besser, die Probe auf´s Exempel zu machen. 100-200 Kilometer dürften genügen.
Neben den technischen Aspekten gehören aber auch organisatorische Dinge zum Urlaubscheck fürs Auto: Sind bei Reisen ins Ausland Vignetten dabei? Hat man einen Atlas oder eine Karte im Auto? Sind Kfz-Ladegeräte für Smartphone oder Navigationsgerät dabei? Sind Verbandskasten und Warnweste im Auto? Wie sieht es mit einem Ersatzrad oder Pannenkit aus?
Sollte es doch zu einer Panne kommen, so kann es nicht schaden, vorher bei der Versicherungsgesellschaft noch einen Kfz-Schutzbrief abzuschließen oder in einen Automobilclub einzutreten.