Feuerlöscher im Auto
Viele Autofahrer halten den Fahrzeugbrand als das schlimmste Szenarium, das man sich vorstellen kann. Da diese Sorge nicht ganz grundlos ist, rät die Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) auch zur Mitnahme eines Feuerlöschers im Auto.
Ein Feuerlöscher im Auto kann Leben retten
Leider ist so ein Feuerlöscher im Auto eher die Ausnahme, da nur wenige Autofahrer einen besitzen. Dabei könnten so manche Brände verhindert werden. Da bei einem Fahrzeugbrannt Sekunden über Leben und Tod entscheident sein können.
Eine Pflicht, einen Feuerlöscher im Auto dabei haben zu müssen, gibt es in Deutschland nicht. Lediglich in Bussen und Gefahrengut-Lkw sind sie Pflicht, wobei hierfür die Fahrer speziell geschult und die Löscher regelmäßig kontrolliert werden.
Der Feuerlöscher soll ebenso wie das andere mitzuführende Sicherheitszubehör (Verbandkasten, Warndreieck, Warnweste) im Fahrzeug gut verfügbar verstaut werden. Darüber hinaus sollte man darauf achten, dass der Feuerlöscher die DIN EN 3 erfüllt, kontrolliert und genehmigt ist. Eine derartige Kontrolle sollte alle zwei Jahre von einem Spezialisten durchgeführt werden.
Ursachen für Fahrzeugbrände
Fahrzeuge können aus den unterschiedlichsten Gründen Feuer fangen. Die meisten jedoch aufgrund von Unfällen oder Marderschäden. Nicht selten sind auch technische Defekte, auch aufgrund mangelnde Fahrzeugwartung, der Auslöser. Aber auch überhitzte Bremsen (bei Bergabfahrten), sowie durch schadhafte Autoreifen und/ oder ein zu geringer Luftdruck im Reifen (der sich deshalb aufgrund der erhöhten Walkarbeit erhitzt), können zu Fahrzeugbränden führen. Ebenso zählen Gründe wie: Schadhafte oder überlastete Kabel, auslaufendes Benzin, das sich dann an heißen Teilen im Motor entzündet, sowie ein Fahrzeug mit überhitzten Katalysator, der auf einer trockenen Wiese abgestellt wurde, dazu.
Die heutigen Fahrzeuge sind so konstruiert, dass das Feuer mindestens 5-10 Minuten benötigt um in den Fahrgastraum einzudringen. Dennoch besteht schon vorher eine Gefahr für die Insassen und zwar durch giftige Dämpfe, die sich wärend eines Brandes im Innenraum bilden.
Generell sterben die wenigsten Menschen, bei Brände, an die unmittelbare Flammeneinwirkung, sondern an einer Rauchgasvergiftung durch die dabei entstehenden Gase.
Wo sollte der Feuerlöscher im Auto verstaut werden?
Neben dem Feuerlöscher sollten noch weitere Ausrüstungsgegenstände wie einen Rettungshammer (Nothammer) und Gurtmesser in unmittelbarer Reichweite verstaut sein. Da nach einem Verkehrsunfall Türen und Gurtschlösser verklemmt sein könnten.
Wichtig: Gerade der Feuerlöscher im Auto darf keinesfalls einfach in den Fußraum oder in Ablageflächen gelegt werden, da er bei Kollisionen schnell zum tödlichen Geschoss werden kann. Meist werden Feurlöscher mit diversen Halterungen verkauft, diese man am besten unter dem Sitz oder an der Mittelkonsole montiert.
Richtiges Verhalten bei einem Fahrzeugbrand und den Feuerlöscher richtig einsetzen
Beginnt ein Fahrzeug zu brennen, so gilt es in erster Linie Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu geraten. Es kommt hierbei zu keine spektakulären Explosionen wie im Fernsehen.
Als erstes sollte man die Warnblinkanlage einschalten und das Fahrzeug auf dem Seitenstreifen zum stehen bringen (Motor ausschalten). Nun heißte es sich und alle anderen Fahrgäste in Sicherheit zu bringen. Als nächstes sollte sofort die Feuerwehr alamiert werden und zwar vor dem Löschversuch!
Beim Brannt im Motorraum, sollte man die Motorhaube keinesfalls sofort öffnen, da man mit dieser Aktion den Flammen nur schlagartig Sauerstoff zuführt und diese dann ausschlagen können. Hier wird empfohlen, die Haube nur einen Spalt zu öffnen (Vorsicht: Motohaube könnte heiss sein) und mit kurzen Löschstößen mit dem Feuerlöscher in den Motorraum sprühen. Wichtig zu wissen: ein Feuerlöscher mit 2 Kilogramm ist nach ca. zwölf Sekunden leer. Aus diesem Grunde sind kurze, gezielte Pulverstöße zu empfehlen. Die löschende Person sollte außerdem darauf achten, dass sie den Wind im Rücken hat, um sich nicht selber zu gefährden.
Die Feuerlöscher sind in den Kfz-Abteilungen der Baumärkte oder im Auto-Fachmarkt erhältlich. Nach der GTÜ ist es ratsam, einen handlichen Zwei-Kilogramm-ABC-Pulverlöscher zu erwerben. Größer aber auch billiger sind die Sechs-Kilogramm-Dauerdrucklöscher. Eine kostspieligere Variante ist ein Patronen-Aufladelöscher.
Tipps: Das Fahrzeug sollte mit einem Feuerlöschersymbol gekennzeichnet werden. Dadurch wird sichergestellt, dass bei einem Unfall die Helfer auf einen vorhandenen Feuerlöscher hingewisen werden, falls man selbst nicht ansprechbar ist .
Setzt man seinen Feuerlöscher bei einem Unfall ein, bezahlt die Versicherung des Unfallverursacher die Instandsetzung des Löschers. Hierbei muss nur die Adresse bei der Polizei hinterlassen werden.
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