Fahranfänger haben aufgrund ihrer fehlenden Fahrpraxis ein erhöhtes Unfallrisiko. Daher stufen die Versicherer sie in der Regel in die Schadenfreiheitsklasse 0 ein. Das bedeutet: ein Beitragssatz von etwa 240 % des Grundtarifs – was in manchen Fällen mehr als 5.000 Euro im Jahr kosten kann.
Wie lassen sich Beiträge für Fahranfänger senken?
- Zweitwagenregelung nutzen
Wenn Eltern den Wagen als Zweitwagen auf sich anmelden, kann dieser in eine bessere Schadenfreiheitsklasse (z. B. SF ½) eingestuft werden. Dadurch sinkt der Beitrag deutlich – häufig auf 120–140 % des Grundtarifs. - Eltern-Kind-Regelung beim gleichen Anbieter
Bei manchen Versicherern können junge Fahrer bessere Einstufungen erhalten, wenn sie ihr Fahrzeug selbst anmelden, aber über denselben Anbieter wie die Eltern versichert werden. Auch hier ist SF ½ oft möglich. - Günstiges Fahrzeug wählen
Die Typklasse eines Fahrzeugs beeinflusst die Prämienhöhe stark. Wer ein Modell mit niedriger Typklasse fährt, zahlt weniger. Deshalb lohnt sich ein Blick in die Typklassenverzeichnisse vor dem Autokauf. - Telematik-Tarife abschließen
Telematik-Tarife messen das Fahrverhalten und belohnen umsichtiges Fahren mit Rabatten. Eine kleine Box im Auto registriert Bremsverhalten, Geschwindigkeit und andere Daten zur Bewertung. - SF-Klasse von Großeltern übernehmen
Unter bestimmten Voraussetzungen – etwa bei regelmäßigem Fahren und Verwandtschaft ersten Grades – kann ein Fahranfänger die SF-Klasse eines Verwandten übernehmen, der kein Auto mehr fährt. - Nur Haftpflicht oder Teilkasko wählen
Ein gebrauchtes Fahrzeug braucht keine Vollkasko. Die Kfz-Haftpflicht ist gesetzlich vorgeschrieben, eine Teilkasko reicht bei älteren Modellen oft aus. So lässt sich die Prämie gezielt senken. - Vergleichen lohnt sich
Online-Vergleichsportale helfen, passende Tarife zu finden. Zwischen den teuersten und günstigsten Angeboten können bis zu 850 Euro jährlich liegen. - Alleinfahrerrabatt und Personenkreis einschränken
Versicherer bieten Rabatte, wenn das Fahrzeug nur von bestimmten Personen genutzt wird – etwa dem Versicherungsnehmer selbst oder nur Personen über 25. Je kleiner der eingetragene Fahrerkreis, desto günstiger der Beitrag.
Zusammenfassend – einfach erklärt:
- Auto mit niedriger Typklasse wählen
- Zweitwagenregelung oder Eltern-Kind-Tarif nutzen
- Fahrer- und Kilometerangaben ehrlich, aber gezielt einschränken
- Tarife mit Telematik oder Werkstattbindung prüfen
- Nur sinnvollen Versicherungsschutz wählen
- Angebote vergleichen und auf Rabattoptionen achten
Hinweis: Falschangaben zu Fahrern, Laufleistung oder Fahrzeugnutzung können im Schadenfall zum Verlust des Versicherungsschutzes führen.
Weiterführende Links und Quellen:
- Typklassen und Beitragseinstufung: www.dieversicherer.de
- Schadenfreiheitsklassen und Rabatte: www.gdv.de
- Vergleichsportale (z. B. Check24, Verivox)
- Informationen zur Zweitwagenversicherung