Um den Autolack möglichst lange erhalten zu können, ist es zu empfehlen, zumindest einmal im Jahr, ein paar Stunden für die Außenpflege aufzuwenden. Zunächst sollte das Auto gewaschen werden. Das ist am besten in einer Waschanlage zu machen, da die schonender wäscht, als man das von Hand kann (darüber hinaus ist das Autowaschen vor der Haustüre aus Umweltschutzgründen ohnehin verboten).
Wenn das Auto sauber und trocken ist, dann sollte es sorgfältig auf Lackschäden untersucht werden. Vor allem im Frontbereich wird man beinahe unweigerlich auf Steinschläge stoßen. Aber auch die Türkanten kriegen durch Anstoßen beim Öffnen gerne mal kleinere Lackabplatzungen ab.
Es ist zu empfehlen, ein Lackstift in der Originalfarbe des Wagens bei der Vertragswerkstatt oder Autohandel zu erwerben. Dazu sollte man den Fahrzeugschein vorlegen, um den richtigen Farbton zu erhalten. Falls der Wagen eine Metalliclackierung hat, dann bekommt man automatisch eine Kombipackung (Lackfarbe und Klarlack). Bei dieser Gelegenheit sollte man auch nach einem Ausbesserungsstift mit Korrosionsschutzgrund fragen. Über kurz oder lang braucht man den mit Sicherheit.
Lackschäden erkennen
Die Lackschäden durch Steinschlag oder Stoß an den Wagen können in drei Gruppen eingeteilt werden:
a) Leichte Lackschäden:
Bei leichten Schäden, ist in der Regel nur die obere Lackschicht beschädigt; die so genannte Grundierung, meist von grauer Farbe, kann gegebenenfalls sichtbar sein. Das ist ein rein optischer Schaden.
b) Mittlere Lackschäden:
Auch die Grundierung ist durchschlagen und man sieht am Grund der Lackbeschädigung das blanke Metall durchschimmern. Das heißt: Die Beschädigung ist erst jüngst passiert. Ein Schaden, den man schnellstens beheben sollte, um die Rostbildung zu vermeiden.
c) Schwere Lackschäden:
Schadensbild wie b) aber mit dem Unterschied, dass das Karosserieblech schon mehr oder weniger stark verrostet ist. Man sollte unbedingt vermeiden, dass die umgebende Lackschicht durch den Rost unterwandert wird.
Vorbereitungen für die Beseitigung der Lackschäden:
In jedem Falle sollten die Schadstellen vorgereinigt werden, um eventuelle Rückstände von Wachs, Abperlsubstanzen aus der Waschanlage usw. zu entfernen. Dazu braucht man einen sauberen Lappen, der mit Spiritus oder Universalverdünnung befeuchtet ist. Damit sollte man die Stellen sorgfältig abreiben. Nach dem Auftragen sollte man die Stellen gleich mit einem trockenen Tuch nachwischen, um die gelösten Substanzen zu entfernen. Auf keinen Fall, Reinigungsmittel wie zum Beispiel Aceton, Nagellackentferner etc. verwenden, denn diese können die Lackierung schädigen.
Lackschäden am Auto beseitigen
Leichte Lackschäden:
Der Lackstift sollte intensiv mindestens eine Minute geschüttelt werden. Damit macht man durch die Lagerung verursachte Entmischungen der Lackfarbe rückgängig. Die Klappe, an der ein kleiner Pinsel befestigt ist, sollte man abschrauben und den Pinsel sorgfältig am Rand des Lackfläschchens abstreifen, so dass nur eine kleine Menge der Lackfarbe in den Borsten verbleibt. Dann die Lackfarbe in die Schadstelle tupfen.
Man sollte nicht zuviel Lack in die Schadstelle einbringen und vor allem darauf achten, dass keine Lackfarbe ausserhalb der Beschädigung kommt. Je sorgfältiger man arbeitet, um so unauffälliger ist die Reparatur. Den Vorgang sollte man nach einer Trocknungszeit von ca. 20-30 Minuten wiederholen, bis die Schadstelle aufgefüllt ist. Wenn das Auto eine Metalliclackierung hat, so kann man mit dem Lackfarbenauftrag etwas früher aufhören. So bleibt noch Raum für den Klarlackauftrag. Dieser sollte ebenso 20-30 Minuten nach der letzten Lackfarbenschicht aufgetragen werden.
Wichtig zu wissen: Die Klarlackschicht bietet Schutz für den empfindlichen Metallicpartikeln. Sie darf auf keinen Fall unterlassen werden.
Mittlere Lackschäden:
Wenn das Karosserieblech schon freigelegt ist, sollte man unbedingt erst mit Korrosionsschutzgrund vorarbeiten. Aufschütteln und Auftragen, wie oben geschrieben. Für die komplette Schutzwirkung ist es zu empfehlen, den Korrosionsschutzgrund nach 20-30 Minuten noch einmal aufzutragen. Weitere Vorgänge wie bei leichten Lackschäden.
Schwerer Lackschäden:
Der entstandene Rost muss in jedem Fall entfernt werden. Man kann den Rost sorgfältig mit einem Schraubendreher solange abkratzen, bis das blanke Bleich freigelegt ist. Ein sehr gutes Hilfsmittel kann der Glasfaser-Radierer sein, bei dem das im Radierer befindliche Glasfaserbündel durch einen Drehknopf am Stiftende hin und her bewegt werden kann.
Der Rost kann so am besten entfernt werden, wenn der Knopf nur so weit gedreht wird, dass die Glasfasern ein klein wenig aus der Spitze des Radierers hervorragen. Hat sich der Rost schon partiell in das Blech eingefressen, so kann man ihn dadurch auch aus diesen Stellen herausbürsten. Anschließend sollte man die Schadstelle gründlich säubern und mit Korrosionsschutzgrund 2- bis 3mal vorgrundieren.
Nachdem die Lackschäden beseitigt wurden, sollte man, abhängig von der Außentemperatur, einen oder zwei Tage warten, bevor man weitermacht.
Bei der Lackreinigung unbedingt auf folgende Punkte achten:
Die ganze Arbeit sollte in drei Arbeitsgänge aufgeteilt werden. Das bedeutet, dass der Lack zuerst gereinigt, dann poliert und zum Schluss versiegelt wird.
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