Wussten Sie, dass sich in Ihrem Auto Staubmilben, Krankheitserreger und Bakterien bilden können? Schokoladenflecken, Krümel oder sogar Blütenstaub können dafür verantwortlich sein. Um dieses vorzubeugen, gibt der TÜV Süd Tipps zur richtigen Reinigung Ihres Autos.
Was wird für die Reinigung alles benötigt?
Wenn Sie sich Zeit für einen gründlichen Putz Ihres Autos nehmen, dann beginnen Sie damit die richtigen Putzutensilien griffbereit zu legen. Dazu gehören: Staubsauger, Glasreiniger, Polsterschaum, Lederpflegeschaum (wenn es der Fall ist), Kunststoffpflegemittel, Fleckenwasser, ein Schwamm, Bürsten aller Art (inkl. Zahnbürste für enge Stellen) und ein Microfasertuch. Wenn Sie das Auto in der Garage putzen, dann sorgen Sie dafür, dass genügend Licht vorhanden ist um wirklich alle Flecken zu entdecken. Wird das Fahrzeug drausen gesäubert, dann vergessen Sie eine Verlängerungsschnur nicht.
So putzen Sie Ihr Auto gesund
Nun können Sie mit dem Putzen anfangen. Holen Sie zuerst alle Fußmatten aus dem Auto heraus und waschen Sie diese auch gleich. Dann haben Sie Zeit zu trocknen. Anschließend saugen Sie das ganze Auto gründlich aus. Nehmen Sie nun einen feuchten Lappen oder benutzen Sie einen neutral Reiniger und wischen Sie Luftschlitze, Armlehnen, Aschenbecher und Handschuhfach gründlich ab. Vergessen Sie den Kofferraum nicht. Saugen Sie auch hier alles gründlich durch. Schauen Sie genau auf die Reserveradmulde. Da sammelt sich der Schmutz gerne. Saugen Sie weg, was geht, und nehmen Sie evtl. Auch einen Fleckenreiniger zur Hand. Wenn Sie einen Dachhimmel haben, dann saugen Sie diesen auch, insofern er aus einfachem Stoff gefertigt ist. Sonst gibt es für die vorhandene Polsterung einen besonderen Schaum.
Lederbehandlung
Jetzt können Sie mit den Lederteilen beginnen. Bürsten Sie diese sorgfältig ab oder saugen Sie diese gründlich durch. Grober Staub und Schmutzpartikel dringen nämlich in Poren, Falten und Nähte ein. Somit scheuern diese und beschädigen so die Oberfläche des Leders. Für eine regelmäßige Säuberung brauchen Sie nicht mehr zu tun, als das Leder mit einem leicht angefeuchtetem Baumwoll- oder Wolllappen abwischen. Achten Sie hierbei auf evtl. Wasserflecken, die entstehen können. Um dieses Problem vorzubeugen, wischen Sie große Flächen auf einmal ab. Wenn sich Wasser in den Nähten sammelt, tupfen Sie dieses mit einem trockenen Tuch weg. Zwei bis drei mal im Jahr sollten Sie Ihre Ledersitze mit diversen Lederpflegeschaum (Lederpflegemittel) behandeln, Damit es nicht austrocknet und brüchig wird. Auch empfiehlt es sich anschließend eine Lederlotion aufzutragen. Hierfür muss aber das Leder absolut trocken sein. Damit Leder so lange wie möglich schön bleibt, lassen Sie das Material nicht bei längeren Standzeiten direkten Sonnenlicht ausgesetzt. Andernfalls bleicht es frühzeitig aus.
Kunststoffbehandlung
Bei der Reinigung von Kunststoffteilen und matten Oberflächen sollten Sie achtgeben. Im Handel finden Sie unzählige Mittel und Sprays, welche hiefür vorgesehen sind. Jedoch sind nicht auch alle gut. Einige Reiniger können das Material angreifen. Zum einen kann das ästhetische Probleme geben und zum anderen kann das bei hoch sensiblen Stellen, wie z.B. Dem Airbag-Bereich, zu sicherheitseinschränkenden Folgen führen. Kaufen Sie deshalb nach Möglichkeit nur Markenprodukte. Für das Armaturenbrett reicht jedoch oft nur sauberes Wasser und ein fusselfreies Tuch. Ansonsten nehmen Sie ein Cockpitspray zur Hand und sprühen Sie damit direkt auf einen Schwamm. Reiben Sie anschließend die Kunststoffteile ein und polieren Sie einfach mit einem Microfasertuch nach.
Haare, Kaugummi und Flecken
Wenn sich Hundehaare, Filzstifte, Kaugummi oder Schokolade im Autoinnenraum befinden, dann wird es meistens ungemütlich. Achten Sie deswegen auf eine richtige Behandlung. Um zum Beispiel von Tierhaaren das Auto zu reinigen, brauchen Sie einen starken Staubsauger und eine Bürste. Wenn Sie es mit Wasser versuchen, dann werden viele Haare in die Polster einziehen. Für Filzstift-Spuren und Zeichnungen, suchen Sie einen Fleckenreiniger in der Drogerie. Bei Schokoladeflecken bürsten Sie vorsichtig Schokoladenreste weg und tupfen Sie den restlichen Fleck mit einem Tuch auf. Wenn der Fleck trotzdem nicht weichen will, dann brauchen Sie erneut einen Fleckenreiniger. Für Kaugummi im/am Polster oder auf dem Teppich, sprühen Sie zuerst ein Kältespray auf und versuchen Sie erst dann vorsichtig das Kaugummi aus den Fasern zu holen.
Gerüche
Wenn sich störende Gerüche in Ihrem Auto bemerkbar machen, dann schauen Sie nach Essensresten. Diese sind die Hauptursache für solche unangenehmen Düfte. Gründlich das Auto aussaugen, auch in kleinen Zwischenräumen, und das Problem sollte behoben sein. Vergessen Sie nicht, die Sitze in verschiedene Positionen zu rücken, evtl. die Rückbank hoch und runter klappen. Da Schmutz tief in den Fasern sitzt, benutzen Sie auch einen Reinigungsschaum. Wichtig ist es hierbei, das Auto stets trocken zu halten. Schimmel kann nämlich auch schlecht riechen. Wenn Sie also das Auto waschen, auch dann nie mehr Wasser als nötig verwenden.
Achtung
Ein wichtiger Punkt bleibt jedoch noch zu erwähnen. Achten Sie darauf, dass keine Kunststoffpflegemittel auf Pedalen, Lenkrad oder Handbremse gelangen. Einerseits machen diese Mittel das Material geschmeidiger, aber gleichzeitig auch spiegelglatt. Somit könnten Ihnen der Fuß beim Bremsen von der Pedale oder die Hand beim lenken abrutschen. Dergleichen rät der TÜV Süd für Instrumententafel und Airbagmodule keine Reiniger zu verwenden, welche Lösungsmittel enthalten. Diese können das Material angreifen und porös machen, unter Umständen irreparabel beschädigen. Somit könnte die Sicherheit eingeschränkt werden. Benutzen Sie deswegen nie Haushalts- oder Geschirrspülmittel bei der Fahrzeugreinigung.
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