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Nass, trüb und grau präsentiert sich die Zeit kurz vor dem Jahreswechsel. Frost und Schnee kündigen sich an oder sind sogar schon da. Diese Wetterbedingungen sind alles andere als ideal für Autofahrer. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, den Zustand des Fahrzeugs zu überprüfen. Ein zentraler Aspekt, der oft übersehen wird, sind die Autoreifen. Sie sind entscheidend für die Fahrsicherheit und sollten daher besonders sorgfältig inspiziert werden. In diesem Artikel finden Sie wertvolle Informationen und Tipps, wie Sie die Reifen Ihres Fahrzeugs auf ihre Sicherheit und Leistung hin überprüfen können.
1. Die Reifenqualität beurteilen
Die Qualität von Autoreifen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einige dieser Faktoren sind leicht zu erkennen, während andere eine genauere Untersuchung erfordern. Hier sind die wichtigsten Kriterien, die Sie beachten sollten:
- Der Reifendruck
Der Reifendruck ist ein einfacher, aber entscheidender Faktor für die Sicherheit. An jeder Tankstelle finden Sie Mess- und Füllgeräte, die Ihnen helfen, den Druck zu überprüfen. Es ist wichtig, die korrekten Werte zu kennen, die in der Betriebsanleitung Ihres Fahrzeugs oder auf einem Aufkleber im Bereich des Tankdeckels oder am Türholm angegeben sind. Beachten Sie, dass der Reifendruck temperaturabhängig ist. Bei kaltem Wetter kann der Druck zu niedrig sein, selbst wenn der Reifen dicht ist. Nach längeren Fahrten kann der Druck aufgrund der Erwärmung der Reifen erhöht sein, was ebenfalls zu beachten ist.
- Das Reifenprofil
Die Profiltiefe ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Sie lässt sich leicht kontrollieren, indem Sie einen dünnen Gegenstand, wie einen Zahnstocher, in die Profilrillen stecken. Um die Tiefe zu messen, verwenden Sie Ihren Daumennagel, um die Einstecktiefe zu fixieren. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 Millimeter. Diese Tiefe schützt jedoch nicht vor Aquaplaning bei höheren Geschwindigkeiten. Für Sommerreifen werden mindestens 3 Millimeter, während für Winterreifen 4 Millimeter empfohlen werden. Achten Sie darauf, dass die geringste Tiefe in den Hauptkanälen des Profils gemessen wird, da sie nicht überall gleich sein muss.
- Fahrschäden am Reifen
Schäden am Reifen, die durch Bordsteinrempler oder eingeklemmte Gegenstände verursacht werden, sind nicht immer sofort sichtbar. Risse oder Beulen können auf ernsthafte Probleme hinweisen, und in solchen Fällen ist es ratsam, den Reifen entweder auszutauschen oder von einem Fachmann prüfen zu lassen. Ignorieren Sie solche Schäden nicht, da sie die Sicherheit erheblich beeinträchtigen können.
- Das Alter der Reifen
Die Alterung der Reifen ist ein weiterer kritischer Faktor, der oft übersehen wird. Selbst wenn Reifen keine sichtbaren Abnutzungserscheinungen aufweisen, verringert sich ihre Qualität mit der Zeit. Reifen gelten als neuwertig, wenn sie nicht älter als fünf Jahre sind und sachgemäß gelagert wurden. Mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko von nicht erkennbaren Schäden. Daher sollten Reifen, die älter als sechs bis zehn Jahre sind, nicht mehr verwendet werden. Das Reifenalter lässt sich an der DOT-Nummer ablesen, die auf der Reifenflanke aufgedruckt ist.
- Der Bremsweg
Alle zuvor genannten Kriterien haben direkten Einfluss auf den Bremsweg des Fahrzeugs. Dies ist besonders bei nassen Wetterbedingungen von Bedeutung, da nasse Straßen bereits zu einer Verlängerung des Bremswegs führen können. Auch das Reifenalter spielt eine Rolle, da die Hafteigenschaften der Gummimischung im Laufe der Zeit abnehmen. Eine regelmäßige Überprüfung der Reifen ist daher unerlässlich, um die Sicherheit beim Fahren zu gewährleisten.
2. Was macht einen guten Reifen aus?
Die Qualität eines Reifens lässt sich nicht allein anhand seines Aussehens im Verkaufsregal beurteilen. Die tatsächliche Leistung eines Reifens, sei es auf trockener oder nasser Fahrbahn, bei Schnee oder Eis, zeigt sich erst in der praktischen Anwendung. Um einen Eindruck von der Qualität zu erhalten, sind Reifentests von unabhängigen Institutionen wie dem ADAC hilfreich. Diese Tests bewerten verschiedene Eigenschaften wie Grip, Bremsverhalten und Verschleiß, was Ihnen bei der Auswahl des richtigen Reifens helfen kann.
3. Das Reifenlabel lesen
Das neu eingeführte EU-Reifenlabel bietet wichtige Informationen über den Kraftstoffverbrauch, die Nasshaftung und das Rollgeräusch eines Reifens. Es ist jedoch zu beachten, dass das Label keine Auskunft über die Wintertauglichkeit des Reifens gibt. Der Kennwert für den Rollwiderstand zeigt, wie sehr sich der Kraftstoffverbrauch eines Fahrzeugs durch den Reifen erhöht. Die Nasshaftung gibt an, um wie viele Meter sich der Bremsweg bei 80 km/h auf nasser Straße verlängert. Schließlich beziffert der Rollgeräuschwert die Geräuschemission des Reifens in Dezibel, was für die Umwelt und den Fahrkomfort von Bedeutung ist.
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