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Der Gebrauchtwagenmarkt ist ziemlich leer gefegt, und die Fahrzeuge, die noch zu haben sind, sind teuer. Welche Quellen gibt es noch, um an halbwegs bezahlbare Gebrauchte zu kommen? Eine Möglichkeit sind Fahrzeuge von Behörden. Diese werden unter anderem in öffentlichen Versteigerungen angeboten. Was gilt es hierbei zu berücksichtigen?
Die öffentliche Hand verfügt über viele Fuhrparks. Am Ende des Nutzungszyklus der Fahrzeuge müssen diese aus den Flotten ausgesteuert werden. Dazu werden die Fahrzeuge zum Beispiel in Auktionen angeboten. Neben PKW können auch LKW, Einsatzfahrzeuge der Polizei, der Feuerwehr und der Rettungsdienste bis hin zu beschlagnahmten Fahrzeuge angeboten werden. Auch Sonderfahrzeuge wie Schneeräumer können auf diese Weise auf den Markt kommen.
Anders als auf den üblichen Endkunden-Plattformen wie mobile.de oder autoscout24.de werden die Fahrzeuge der öffentlichen Hand häufig nur kurz beschrieben. Man darf aber davon ausgehen, dass die Beschreibungen korrekt sind, also auch Mängel oder Schäden benannt werden. Das Restrisiko trägt aber letztlich immer der Käufer. Wer mehr wissen will, muss mit den Dienststellen ins Gespräch treten.
Preise unter Marktwert
Meist liegen die Preise bei Fahrzeugen von Behörden unter dem Marktwert. In Zeiten überhitzter Preise ist dies ein starkes Argument, sich auf den Auktionen der öffentlichen Hand umzuschauen. Man findet sie relativ schnell. Zum Beispiel einfach nach „Fahrzeuge von Behörden“ suchen oder ähnliche Suchbegriffe verwenden. Dann findet man schnell sowohl Stellen von Bundesländern, die Bundeszollverwaltung, die VEBEG und viele mehr. Man wundert sich, was es alles gibt.
Das Verwertungsunternehmen des Bundes, die VEBEG, ist ein besonders spannender Ansatz, da es bundesweit Auktionen organisiert, die zum Teil auch live verfolgt werden können. Es gibt dort Gebrauchtfahrzeuge des Bundes, der Länder und Kommunen. Außerdem bündelt die VEBEG Angebote von diversen Institutionen und der Bundeswehr.
Wie diese Auktionen ablaufen, hängt vom Anbieter ab. Jeder hat seine eigenen Konditionen, die man in den Auktions-Ausschreibungen recherchieren kann. Dort kann man auch herausfinden, wie man nach der Ersteigerung eines Fahrzeugs dieses nach Hause bekommt. Sollte eine Lieferung nach Hause gewünscht werden, muss dies mit dem Anbieter abgestimmt werden, ob dies überhaupt möglich ist und zu welchen Konditionen. Bei der Abholung ist zudem darauf zu achten, dass die Fahrzeuge abgemeldet sind und daher am besten auf einem Trailer zum Zielort gebracht werden.
Auktionen sind auch im Profigeschäft beliebt
Und wie machen es die Profis? Das Portal buchbinder-sale.de wird gemeinsam von Europcar und Buchbinder betrieben. Die angebotenen Gebrauchten sind Rückläufer aus deren Mietwagenflotten. Kfz-Händler, Kfz-Werkstätten und andere Gewerbetreibende finden hier eine große Auswahl an Gebrauchtwagen verschiedenster Modelle und Preiskategorien. Es kann sich dabei um junge Gebrauchte, aber auch um Langläufer handeln.
Es gibt bei diesen Versteigerungen auch auf Marken bezogene Angebote. So werden zum Beispiel Mercedes-Benz Versteigerungen abgehalten, wo PKW und Transporter unter den Hammer kommen. Interessenten finden bei den Mercedes Benz-Auktionen eine große Auswahl an Modellen. In der Summe wurden bei den zuletzt durchgeführten Auktionen insgesamt fast 300 Mercedes-Fahrzeuge verkauft. Das Angebot ist deshalb so groß, da die Fahrzeuge aus Deutschland und anderen Ländern stammen, wo die beiden Anbieter ihre Geschäfte betreiben. Alle Fahrzeuge werden vor dem Verkauf zum Logistikzentrum in die Oberpfalz verbracht, wo sie sorgfältig aufbereitet werden. Erst dann kommen sie ins Angebot.