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Flottenbetreibern winken hohe THG-Prämien

Subarru Solterra beim laden
Foto © by Subarru

Fuhrpark- und Flottenbetreiber profitieren stark von den Möglichkeiten, die der Emissionshandel bietet. Sie können sich anders als Privatkunden gleich mehrere umweltfreundliche Fahrzeuge verrechnen lassen. Dadurch, dass pro E-Auto Erlöse von bis zu 400 Euro möglich sind, lässt sich der THG-Quotenhandel als signifikante Größe fest in die Unternehmensbilanzen einplanen. Es lohnt sich, schon jetzt die Flotte auf Emissionsneutralität umzustellen, bevor EU-weit ab 2035 ohnehin keine Neuwagen mehr mit Verbrennungsmotor zugelassen sind.

 

Was ist der THG-Handel überhaupt?

Der Treibhausgasminderungshandel (Kurzform: THG-Handel) ist wesentlicher Bestandteil eines EU-weiten Gesetzes, das 2005 beschlossen und 2007 eingeführt wurde. Ursprünglich wurde das Gesetz Energetische Biokraftstoffquote genannt. Der THG-Handel gilt als wirtschaftspolitisches Ordnungsinstrument in 30 Ländern, da sich neben den 27 Mitgliedsstaaten der EU auch Norwegen, Island und Liechtenstein an dem Gesetz beteiligen. Möchten auch Sie am THG-Handel partizipieren, können Sie hier mehr erfahren.

Grundlage des THG-Handels ist die THG-Quote, die im Jahr 2023 bei 8 Prozent liegt und bis 2030 auf 25 Prozent steigen soll. Die Rate verpflichtet die Verkäufer von fossilen Brennstoffen wie die großen Mineralölkonzerne dazu, pro Jahr ihre Treibhausgasemissionen um diesen Wert zu senken. Gelingt es den Mineralölkonzernen und anderen Emittenten von Treibhausgasen nicht, die für das jeweilige Jahr festgelegte Kontingentierung zu erreichen, müssen sie hohe Vertragsstrafen zahlen. Sie haben allerdings die Möglichkeit, den Malus in ihrer Umweltbilanz durch Kompensationsleistungen auszugleichen.

Hier kommen Fuhrpark- und Flottenbetreiber ins Spiel. Indem diese vom Umweltbundesamt Zertifikate erwerben, in denen ihnen bescheinigt wird, zur Emission von Treibhausgasen beizutragen, können sie den Mineralölkonzernen diese Anteilsscheine wieder verkaufen. Die Ölkonzerne profitieren ebenfalls von diesem Geschäft, indem sie mit dem Erwerb der Zertifikate ihre Überschüsse von Treibhausgasen ausgleichen.

 

Die Abwicklung geschieht über Zwischenhändler

Der Emissionshandel findet in der Regel über Zwischenhändler wie die Emovy GmbH statt. Nur diese auf den THG-Handel spezialisierten Dienstleister sind zur Bündelung der Zertifikate fähig, die sie den Mineralölkonzernen im Paket anbieten. Andernfalls würde sich das Geschäft für sie nicht lohnen. Für Kunden, die sich am Emissionshandel beteiligen, ergibt sich dadurch der Vorteil, dass die Broker ihnen sämtliche lästigen Formalien sowie die Verhandlungsführung mit den Ölkonzernen abnehmen.

THG-Prämien gibt es für emissionsneutrale Fahrzeuge, weil diese Autos mit Verbrennungsmotor ersetzen, aber auch für öffentlich nutzbare Ladesäulen. Nicht angerechnet werden Hybridfahrzeuge. Als Frist hat der Gesetzgeber den 28. Februar im Folgejahr veranschlagt.

 

Die wichtigsten Kriterien für den Brokervergleich

Da der Markt und damit Angebot und Nachfrage den Preis für die Zertifikate regeln, unterliegt der Wert gewissen Schwankungen. Ferner kann sich die Höhe der THG-Prämie von Anbieter zu Anbieter voneinander unterscheiden, zumal jeder Händler seine eigene Provision berechnet. Die Höhe der Auszahlung für die Zertifikate ist somit ein erstes wichtiges Kriterium für den Brokervergleich. Zusätzliche Sicherheit, dass es zu einer Verrechnung kommt, erhalten Kunden, wenn der Zwischenhändler ihnen diese auch dann garantiert, wenn ihm der Verkauf der Zertifikate nicht gelingt.

Die Seriosität des Brokers ist ebenfalls wichtig. Diese kann über die Dauer der Markterfahrung, die Reputation, Zertifikate und Kundenbewertung eingeschätzt werden. Einfache Prozesse und Transparenz bei den Auszahlungsbedingungen sind wünschenswert. So sollte die Auszahlung möglichst wenig oder gar nicht an Bedingungen und Vorbehalte geknüpft sein. Ein zusätzlicher Anreiz sind mögliche Bonusprogramme. Zum Beispiel lassen sich manche Broker eine monetäre Belohnung entlocken, wenn man Freunde für das Programm vermittelt hat.

 

Mit dem Markt für die Umwelt

Über die Art des Emissionshandels lässt sich trefflich streiten, wenngleich es grundsätzlich Sinn ergibt, beim Thema Umweltschutz in einem marktwirtschaftlichen System marktwirtschaftliche Prozesse zu integrieren. Unternehmen sind damit nicht die Gegner, sondern die Partner für die Energiewende zur Eindämmung der globalen Erwärmung.

Dieses Paradigma hilft, entsprechende zweifelhafte politische Ansätze einzudämmen, welche die Wirtschaftskraft von Unternehmen und damit auch ihre Innovationskraft für die grünen Technologien nur erdrosseln würden. Der THG-Handel ist im Zeitalter der globalen Erwärmung einem wichtigen und notwendigen Leitziel verpflichtet. Er lohnt sich schon für Privatkunden, und für Flottenbetreiber gilt dies umso mehr, da diese sich für jeden einzelnen Elektrowagen eine hohe THG-Prämie auszahlen lassen können. Die Umwelt zu schonen und dafür Geld zu kassieren – das kann per se nicht schlecht sein.

 

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