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Das neuartige Coronavirus breitet sich weltweit schneller aus, als die meisten Spezialisten zu Beginn der sich expandierenden Pandemie vermutet haben. Um sich selbst, Freunde, Angehörige und andere Mitmenschen zu schützen gilt seit dem der Grundsatz „Vorsicht ist besser als Nachsicht“. Eine Frage bleibt bei alldem jedoch oft unklar: Wie genau werden die Viren übertragen? Wie kann man sich schützen und was hilft gegen die Ausbreitung? Ein Blick in die Struktur des Virus zeigt, warum es wichtig ist, auch sein Fahrzeug zu pflegen, denn Viren können unter Umständen mithilfe von Oberflächen übertragen werden und halten sich je nach Material für einige Stunden auf der Oberfläche der Materialien. Hinzu kommt die Tatsache, dass das Auto als Fortbewegungsmittel derzeit für die meisten Menschen unverzichtbar ist, da es in Bezug auf die Fortbewegung mithilfe Öffentlichen (Nah-) Verkehrs Einschränkungen gibt. Sei es also ein gemietetes Auto, das eigene Auto oder ein Sharing-Car: Das Infektionsrisiko besteht, gibt aber keinen Anlass zur Hysterie, denn das Risiko ist minimierbar.
Wie verhält sich das Virus auf welchen Oberflächen?
COVID-19 wird hauptsächlich über Tröpfcheninfektion übertragen. Deshalb häuft sich der COVID-19 Erreger besonders an solchen Flächen, die mit Schweiß in Kontakt gekommen sind, aber auch dort, wo gehustet oder genießt wurde. Eine Statistik im Auftrag der US-amerikanischen Regierung (Medrxiv) fand heraus, dass die Coronaviren sich beispielsweise infolgedessen bis zu vier Stunden auf Kupferoberflächen und bis zu drei Tage auf Oberflächen aus Edelstahl und ebenfalls drei Tage lang auf Materialien aus Plastik ansteckend auswirken kann. Demnach ist es sinnvoll, Oberflächen, die oft berührt werden - wie einige Benutzerflächen im Auto - gründlich zu reinigen. Wie kann man also den Innenraum des Fahrzeugs am besten sauber halten?
Je trockener, desto besser!
Eine der Ursachen, durch die sich Bakterien am häufigsten verbreiten, liegt in der Klimaanlage und der mangelnden Durchlüftung des Fahrzeuges. Durch die Feuchtigkeit, die durch die Klimaanlage im Auto entsteht, können sich Keime, Pilze und Bakterien gut vermehren. Eine niedrige Luftfeuchtigkeit im Auto, regelmäßige Nutzung der Klimaanlage, die vom Hersteller empfohlene Wartung der Klimaanlage und das Austauschen der Innenraumfilter der Klimaanlage hilft dem entsprechend, Oberflächen trocken zu halten.
Die Armaturen
Cockpit-Reiniger sind bei der Autopflege ein beliebtes Mittel und helfen auch gegen Viren, wie dem COVID-19, und Bakterien. Diese sollten jedoch laut den meisten Herstellern ausschließlich zur Armaturenreinigung verwendet werden, da es sich hier um ein anderes Material auf der Oberfläche handelt, als beispielsweise diejenige des Lenkrats, und somit die Oberflächenstruktur von Lenkrad, Schaltknüppel und co. verändert und die Griffigkeit verloren gehen kann.
Das Lenkrad und der Schaltknüppel
Die meistgenutzten Elemente innerhalb eines Fahrzeuges sind diejenigen des Lenkrads und des Schaltknüppels bzw. des Wählhebels. Deshalb sollte hier besonders gründlich gereinigt werden. Sinnvoll sind hierbei bereits haushaltsübliche Laugenreiniger, wie Spülmittel oder Neutralreiniger, denn der in Verbindung mit Wasser entstehende Schaum greift die Struktur der Viren an. Desinfektionsmittel ist hier also nicht unbedingt von Nöten.
Die Sitze
Besonders mit Schweiß kommen die Autositze oft in Verbindung. Hierfür gibt es besondere Stoff- oder Lederreiniger, die man dann mit einem Schwamm o.Ä. abwischen kann. Wichtig ist jedoch auch hier, dass die Oberflächen nach der Reinigung trocken sind, damit die Feuchtigkeit im Auto minimiert werden kann. Das gilt sowohl für Leder- als auch für Stoffsitze.
Die Touchscreens
Auf Handytouchscreens befinden sich laut Statistik mehr Bakterien als auf einem Toilettensitz, obwohl das eigene Handy selten die Hände des Besitzers verlässt. Anders sieht es bei den Touchscreens in Fahrzeugen aus: Hier sind es in den meisten Fällen mehr als eine Person, die die Touchscreens im Laufe der Zeit berühren. Deshalb gilt auch dieser Bereich als wichtig im Hinblick auf die Reinigung. Jedoch sind Touchscreens sehr empfindlich und deshalb nur mit einer geringen Menge an Wasser, oder mit speziellen antibakteriellen Reinigungstüchern, die es in vielen Drogeriemärkten zu einem geringen Preis gibt, zu reinigen.
Grundsätzlich gilt...
Die Hygieneroutinen im Alltag helfen auch hier. Häufiges Händewaschen kann vor Infektionen schützen, denn das Coronavirus hat seinen Ursprung nicht in der Infektion mittels Oberflächen, sondern von und durch Menschen. Zudem ist ein sauberer Innenraum das Autos das Abbild der eigenen Hygiene. Wer über die Alltagshygiene hinaus stärkere Reinigungsmittel benutzen möchte, sollte diese vorsichtshalber an unauffälligen Stellen im Auto testen, um unangenehme chemische Reaktionen auf den Oberflächen der Autoinnenraumteile zu vermeiden.