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Spicker: Wichtige Hinweise zu Enteisersprays
- Qualitätsunterschiede: Enteisersprays variieren in ihrer Wirksamkeit – einige lösen Eis besser, andere hinterlassen Schlieren oder frieren schnell nach.
- Alkohol und Glykol: Alkohol hilft beim Auftauen, kann jedoch Kälte erzeugen. Glykol verhindert das erneute Gefrieren, kann aber Schlieren hinterlassen.
- Handhabung: Der Sprühmechanismus sollte auch mit Handschuhen gut bedienbar sein, und die Verteilung des Sprays muss gleichmäßig sein.
- Kombination mit Eiskratzer: Am besten wird das Spray zuerst verwendet, um das Eis anzutauen, dann sollte der Eiskratzer zur Entfernung des Eises genutzt werden.
- Bußgelder: Alle Scheiben müssen eisfrei sein. Ein Sichtfenster genügt nicht. Bußgelder zwischen 10 und 35 Euro drohen bei unzureichender Sicht.
Werbung: Durch schnelle, effiziente und bequeme Abhilfe werden Enteiser in Sprayform versprochen. Mit einem Knopfdruck ist die Scheibe wieder klar.
Nach den Erfahrungen des AvD (Automobilclub von Deutschland) gibt es jedoch deutliche Qualitätsunterschiede. Diese zeigen sich bei der Beantwortung folgender Fragen: Wie gut lässt sich die Eisschicht auftauen? Bleibt die Sicht so lange frei, bis die Heizung des Fahrzeugs ihren Effekt entfaltet? Entstehen Schlieren? Wie gut verteilt sich das Spray auf der Scheibe? Kann man den Sprühmechanismus auch mit Handschuhen problemlos bedienen?
Enteiserspray – Alkohol und Glykol im Einsatz
Die chemische Wirkung von Enteisern ist zuverlässig, wenn das Eis nicht zu dick ist. Zudem greifen die Mittel weder Lacke noch Gummidichtungen an. Der AvD warnt jedoch vor einigen Nachteilen, die durch die unterschiedlichen Konsistenzen der Mittel auftreten können. Die Basis der meisten Enteiser ist Alkohol, der die vereisten Scheiben auftaut und für klare Sicht sorgt. Nachteil: Der Alkohol verdampft schnell und kühlt dabei stark ab. Der kalte Fahrtwind verstärkt diesen Effekt, was dazu führt, dass das restliche Wasser auf der Scheibe schnell wieder gefriert, wodurch die Sicht erneut beeinträchtigt wird. Die Mischung mit Glykol verhindert das schnelle Gefrieren des verdampften Alkohols. Allerdings können Glykole Schlieren hinterlassen, die besonders in der Dämmerung oder bei Scheinwerferlicht störend wirken.
- Handhabung und Bedienbarkeit des Sprühmechanismus
Ein wichtiger Aspekt bei der Nutzung von Enteiserspray ist der Sprühmechanismus. Dieser sollte auch mit Handschuhen problemlos bedienbar sein, doch nicht alle Produkte erfüllen dieses Kriterium. Zudem kann es bei extremen Minusgraden zu Problemen bei der Feinzerstäubung kommen. Ein gutes Enteisermittel verliert jedoch seine Wirksamkeit, wenn es nicht gleichmäßig auf der Scheibe verteilt wird.
Bußgelder für unzureichend freigegebene Scheiben
Der AvD weist darauf hin, dass es nicht ausreicht, nur ein kleines Sichtfenster ins Eis zu kratzen. Alle Fahrzeugscheiben müssen vollständig von Eis und Schnee befreit werden, wie es in § 23 der Straßenverkehrsordnung (StVO) festgelegt ist. Die Polizei kann Bußgelder zwischen 10 und 35 Euro verhängen, da eine eingeschränkte Rundumsicht die Unfallgefahr erheblich erhöht.
Fazit des AvD
Der „gute alte“ Eiskratzer scheint aufgrund der beschriebenen Nebenwirkungen von Enteisersprays die bessere und umweltschonendere Wahl zu sein. Allerdings hat auch der Eiskratzer seine Tücken: Feine Staub- oder Sandpartikel in der Eisschicht können beim Kratzen Kratzer auf der Scheibe hinterlassen. Diese mikroskopischen Schäden beeinträchtigen langfristig die Sicht, indem sie die Blendwirkung von Scheinwerferlicht oder Sonnenstrahlen verstärken. Der AvD empfiehlt daher, Enteiserspray und Eiskratzer zu kombinieren. Das Spray sollte zunächst verwendet werden, um das Eis anzutauen, bevor der Eiskratzer zum Einsatz kommt, um die Scheibe vorsichtig von der restlichen Eisschicht zu befreien. Noch besser ist es, die Scheiben abends abzudecken, um Spray- und Kratzeinsätze zu vermeiden.
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