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Aktuellen ADAC-Statistiken zufolge wird etwa jeder fünfte Verkehrsunfall durch eingeschlafene Autofahrer verursacht – und jeder sechste schwere Unfall ist auf die Übermüdung von Berufskraftfahrern zurückzuführen. Mediziner warnen, dass die Gefahren von Fahrermüdigkeit weitgehend unterschätzt werden. Häufig hätte bereits eine kurze Pause das Eintreten eines Unglücks verhindern können.
Was ist Sekundenschlaf?
Sekundenschlaf bezeichnet das plötzliche und unbemerkte Einnicken während der Fahrt, das ab einer bestimmten Müdigkeitsgrenze einsetzt. Der Irrglaube, sich allein mit Kaffee, frischer Luft oder lauter Musik wach halten zu können, ist weit verbreitet – tatsächliche Wachheit erfordert jedoch Schlaf. Neben Schlafmangel begünstigen auch Stress, Schichtarbeit und Termindruck das Auftreten von Sekundenschlaf.
Einschlafwarner und Rüttelstreifen
Technische Hilfsmittel wie Einschlafwarner in Fahrzeugen oder Rüttelstreifen am Fahrbahnrand haben sich in Ländern wie Großbritannien und Spanien bewährt. Diese Systeme erhöhen durch akustische und haptische Warnsignale die Aufmerksamkeit des Fahrers. Der ADAC fordert, dass auch in Deutschland der Einsatz solcher Systeme ausgebaut wird, um Unfälle durch Übermüdung zu reduzieren.
Folgen von Übermüdung – Ähnlichkeiten zu Alkoholeinfluss
Ein übermüdeter Fahrer reagiert ähnlich wie ein alkoholisierter: Er fährt in Schlangenlinien, hat Schwierigkeiten, Entfernungen korrekt einzuschätzen, und nimmt Hindernisse verspätet wahr. Diese beeinträchtigte Reaktionsfähigkeit erhöht das Unfallrisiko erheblich.
Anzeichen für drohenden Sekundenschlaf
- Schmerzende oder brennende Augen
- Unkontrolliertes Gähnen
- Beginnendes Frösteln
- Schwere, müde Augenlider
- Trockene Mundschleimhaut
- Wiederholtes abruptes Aufschrecken
- Verlangen, die Nasenwurzel zu massieren
Tipps zur Vorbeugung von Sekundenschlaf
- Fahren Sie nur, wenn Sie ausgeschlafen sind.
- Planen Sie Nachtfahrten so, dass Sie vorab genügend Ruhe finden.
- Fahren Sie nicht länger als zwei Stunden am Stück und legen Sie regelmäßige Pausen ein.
- Verkürzen Sie Ihre tägliche Fahrzeit auf maximal zehn Stunden.
- Suchen Sie sofort einen sicheren Parkplatz auf, wenn Müdigkeitsanzeichen auftreten, und legen Sie eine Pause ein oder wechseln Sie den Fahrer.
(Stand: 2025)