"Das Auge kauft zuerst" Nach diesem Motto arbeiten Profi-Verkäufer. Klar sollte auch jeden sein, dass das gebrauchte Fahrzeug voraussichtlich vor der Besichtigung aufbereitet wurde. Dagegen ist an sich auch nichts einzuwenden. Unter anderem wird hierbei das Fahrzeug innen wie außen mit speziellen Pflegemittel bearbeitet und somit die Spuren der Jahre so gut es geht überdeckt. Aber gerade das kann einem Probleme bereiten, wenn man keine Ahnung oder nur wenig Wissen besitzt, wie man einen Blender von einem guten Kauf unterscheidet.
Gerade beim Gebrauchtwagenkauf gibt es einiges zu beachten, damit dieser kein Flop wird.
Tipps zum Gebrauchtwagenkauf:
Von Händler oder Privat kaufen
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Sicher ist: Günstiger kauft man von privat und sicherer beim Händler. Beim letzteren kann man, unabhängig von einer eventuellen angebotenen Gebrauchtwagengarantie, auf einer zwölf-monatigen Sachmangelhaftung zurückgreifen. Tipp: Ein Privatkauf ist nur etwas für erfahrene Autokenner.
Informationen über typische Mängel
Vorab sollte man sich direkt nach der Fahrzeugwahl, Informationen einholen über die Schwachstellen des gewünschten Modells.
Preisvergleich
Ist die Entscheidung für ein Modell gefallen, heißt es Preise vergleichen. Hierbei nutzt man am besten Angebote aus der Zeitung oder noch besser das Internet. Tipp: entscheident hierbei ist: Das Baujahr, die Kilometerleistung, die Ausstattung, der Zustand sowie die Anzahl der Vorbesitzer.
Zeit nehmen und gutes Wetter
Prinzipiell sollte man bei einer Besichtigung Zeit mitbringen (mindestens zwei Stunden), sowie einen Tag mit gutem Wetter wählen. Da es nichts schlimmeres beim Autokauf gibt wie unter Zeitdruck zu stehen und/ oder eine Begutachtung im Regen durchzuführen (Lackfehler und Dellen lassen sich im Regen nur schwer erkennen).
Nicht alleine gehen
Sehr empfehlenswert ist bei einer Besichtigung, eine weitere Person mitzunehmen (wenn möglich mit Erfahrung). Denn vier Augen sehen mehr als zwei und zudem kann er als Zeuge dienen.
Seriöser Vekäufer
Achten sollte man auch auf die Person, die einem das Auto verkauft. Kommt er einem vertrauensvoll und glaubwürdig rüber, oder erweckt er einen zwiespältigen Eindruck.
Die Begutachtung
Um ein Fahrzeug gut besichtigen zu können, sollte es draußen im freien stehen, mit genügend Platz. Dann heißt es Augen auf....
Was sollte alles überprüft und erfragt werden?
- Unfallfrei!? - hierbei auf Lack (verschiedene Farbtöne, Lackspuren an Gummidichtungen ect.) und Spaltmaße achten.
- Allgemeinzustand – Karosse auf Kratzer, Dellen, Steinschläge und Rost überprüfen, sowie den Innenraum gründlich inspizieren. Aber auch den Unterboden nicht vergessen, dabei gleich Auspuffanlage, Traggelenke und Stoßdämpfer begutachten.
- Kilometerstand – bei einem unglaubwürdigen Km-Stand evtl. einen Vorbesitzer kontaktieren, Innenraum auf starke Abnutzungsspuren kontrollieren (Petalen, Lenkrad, durchgessene Sitze etc.).
- Bremsen und Reifen kontrollieren
- Sämtliche Armaturen und Kontrollleuchten im Fahrzeug auf Funktion überprüfen (auch erweiterte Ausstattungszubehör, wie Klima, Standheizung, elektr. Fensterheber, ZV. Usw.).
- Motor - auch ein Blick unter der Motorhaube gehört dazu. Dabei darauf achten, dass dieser sauber ist und nicht leckt. Ebenso sollte man den Zahn- und Keilriemen begutachten (rissig, porös). Später Motor starten und auf auffällige Geräusche achten.
Papiere zeigen lassen
Wichtig ist auch, bei einem Gebrauchtwagenkauf, sich alle Papiere zeigen zu lassen. Angefangen beim Fahrzeugbrief, TÜV-Gutachten bis hin zum Serviceheft. Gerne auch evtl. vorhandene Originalrechnungen vorlegen lassen.
Die Probefahrt vor dem Gebrauchtwagenkauf ist WICHTIG!
Unverzichtbar ist bei einem Gebrauchtwagenkauf die Probefahrt. Ist dieses, aus welchen Gründen auch immer, nicht möglich, so sollte das eventuelle anstehende Geschäft sofort beendet werden.
Bei der Probefahrt selbst, heißt es für das Radio und den Käufer Sendepause, da man auf merkwürdige Geräusche achten sollte. Gefahren werden sollten mehrere Kilometer, dabei Augenmerkmal auf Lenkung, Kupplung, Schaltung und Bremsen legen. Dabei achten, dass der Wagen nicht nach einer Seite zieht und beim Bremsen in der Spur bleibt. Nach der Probefahrt einen Blick in den Motorraum und unter das Auto werfen, um nach austretender Flüssigkeit Ausschau halten.
Tipp: – Die Probefahrt gleichzeitig nutzen für einen Besuch bei einem Fachmann (TÜV, Werkstatt etc.).
Über den Preis verhandeln
Grundsätzlich sollte man immer versuchen, den Preis zu drücken. Oft ist der Fahrzeugpreis ohnehin höher angesetzt, um eben dann noch Verhandlungsspielraum zu haben.
Kaufvertrag
Ist man sich über den Preis einig geworden, geht es nur noch um die Formalitäten. Das heißt, man setzt einen Kaufvertrag auf, den hinterher beide unterschreiben. Beim Privatkauf gilt: Bargeld gegen Fahrzeugpapiere. Wichtig: Den genauen Zeitpunkt, der Übergabe im Kaufvertrag festhalten! (AH)
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