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Wie jeder schon gemerkt haben sollte, müssen wir beim Tanken an unseren Tankstellen immer tiefer in der Geldbörse greifen. Deshalb überlegen viele Autofahrer, ihr Fahrzeug auf Autogas umrüsten zu lassen. Doch wie sicher ist ein Gastank? Was passiert, wenn etwas schiefgeht? Welche Kosten kommen auf einen zu – und lohnt sich die Umrüstung überhaupt? Diese Fragen sind durchaus berechtigt.
Im Folgenden finden Sie wichtige Hinweise und Tipps, die bei einer Autogas-Umrüstung an Fahrzeugen sehr hilfreich sein können.
Autogas / Flüssiggas (LPG)
Vorweg: Es geht hier um Autogas bzw. Flüssiggas (LPG = Liquified Petroleum Gas) – nicht zu verwechseln mit Erdgas (CNG = Compressed Natural Gas). Die meisten gasbetriebenen Fahrzeuge fahren mit Autogas, was sich auch in der Versorgung widerspiegelt. In Deutschland gibt es aktuell ca. 7.000 Autogastankstellen, während CNG-Tankstellen auf etwa 1.000 ansteigen. Zudem läuft die staatliche Förderung von Flüssiggas nach aktueller Gesetzeslage noch bis Ende 2025, wodurch Autogas bis dahin deutlich günstiger bleibt als herkömmliche Kraftstoffe.
Was gibt es alles beim Autogas-Umbau zu beachten?
Ein Autogas-Umbau ist grundsätzlich für jeden Ottomotor (Benziner) möglich. Die Kosten hierfür liegen aktuell zwischen 1.600 und 3.800 Euro, abhängig vom Anlagentyp, Hersteller, der Motorstärke (Anzahl der Zylinder) und der Art des Motors (Einspritzer, Vergaser, Monopoint etc.). Der Umbau ermöglicht einen bivalenten Antrieb, sodass das Fahrzeug sowohl mit Autogas als auch mit Benzin betrieben werden kann – was die Reichweite erhöht. Allerdings muss ein geringer Leistungsverlust sowie ein Mehrverbrauch im Gasbetrieb in Kauf genommen werden.
Finger weg von Billiganbietern beim Gasumbau
Hat man sich für eine Umrüstung entschieden, ist es unerlässlich, einen spezialisierten Fachbetrieb aufzusuchen – insbesondere Fahrzeuge mit Direkteinspritzung können nur von wenigen qualifizierten Umrüstern nachgerüstet werden. Billiganbieter, vor allem aus osteuropäischen Ländern, sollten gemieden werden, da sie häufig Probleme mit Zulassung, Garantie und Gewährleistung verursachen. Zudem muss die Gasanlage regelmäßig einer Gasanlagenprüfung (GAP) im Rahmen der Hauptuntersuchung (HU) unterzogen werden – etwa nach Reparaturen oder Unfällen.
Die Betankung und Sicherheit von Autogasanlagen
Die erste Betankung mit Autogas sollte unbedingt von einem Experten begleitet werden. Obwohl moderne Tanks und Zapfanlagen dafür ausgelegt sind, Gaslecks zu verhindern, ist eine ausführliche Einweisung in die Anlage sinnvoll. Zahlreiche Tests, unter anderem durch den ADAC, belegen, dass Autogasanlagen mindestens so sicher sind wie herkömmliche Kraftstoffsysteme. Dank zahlreicher Sicherheitssysteme an Tanks und Leitungen ist auch bei einem Unfall das Risiko eines gefährlichen Gaslecks äußerst gering.
Fazit
Die Kosten einer Autogas-Umrüstung können sich bereits nach wenigen Jahren amortisieren – abhängig von der jährlichen Fahrleistung und dem Verbrauch des Fahrzeugs. Für Viel- und Langstreckenfahrer, die von den günstigeren Kraftstoffpreisen profitieren, ist eine Umrüstung oft eine lohnenswerte Investition.
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