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Geschrieben von ALexikon

Aston Martin – Geschichte und mehr

Autohersteller Aston Martin
Foto: Aston Martin

 

Über hundert Jahre Aston Martin

Aston Martin steht für britische Kult-Sportwagen, die technisch hohes Niveau mit elegantem Aussehen verbinden. Nicht zuletzt stellt Aston Martin auch eines der berühmtesten Autos der Filmgeschichte. Aber die Entwicklung des Unternehmens war wechselhaft, und als einer der wichtigsten Eigner erwies sich ein Traktorenhersteller.

 

Geschichte des Unternehmens

Gegründet wurde der Autohersteller vor mehr als hundert Jahren, im Jahr 1913, von Konstrukteur Robert Bamford und Autohändler Lionel Martin. Letzterer gewann ein Bergrennen auf der „Aston Clinton“-Rennstrecke, was ihn auf den Namen „Aston Martin“ brachte. Anspruch der Firmengründer war eine Verbindung von Schönheit und Technik: schnelle und zugleich ästhetisch ansprechende Autos. Der Spitznamen des ersten Modells von 1915, coal scuttle, also Kohlenkasten, zeigt allerdings, dass die Optik anfangs noch verbesserungswürdig war. Auch der wirtschaftliche Erfolg stellte sich nicht ein. Bereits 1920 war Robert Bamford wieder ausgestiegen, und 1925 verließ auch Lionel Martin nach einer Pleite die Firma. In den nächsten Jahren folgten viele Eigentümerwechsel und weitere Pleiten. Dennoch wurde Aston Martin von passionierten Geldgebern immer weiterentwickelt und schaffte den Sprung von Rennwagen zu straßentauglichen Autos.

Der große wirtschaftliche und technische Durchbruch erfolgte nach dem Krieg. David Brown, Maschinenhersteller, wurde Eigner und unterstellte Aston Martin der Kontrolle seines Traktoren-Konzerns. Seine Initialen wurden Namensgeber für die legendärsten Modelle der Firmengeschichte. Schon der DB2-Sechszylinder wurde ein Erfolg. Die Rennvariante war der DB3. Die revolutionäre Aluminiumkarosserie des DB4 wurde mit dem DB5 ab 1963 weiterentwickelt, der bis heute eines der legendärsten Autos weltweit ist.

Der Vorstandsvorsitzende Andy Palmer sagte 2017, im ersten Jahrhundert der Firmengeschichte sei Aston Martin siebenmal pleite gegangen. Ziel für das zweite Jahrhundert sei es, das nicht zu wiederholen.
Seit 2007 gehört „Aston Martin Lagonda Limited“ einem Konsortium von Investment-Häusern und unterhält Autohäuser in über fünfzig Länder.

 

Rekorde und Siege

1959 fuhr der DBR1 einen historischen Sieg im 24-Stunden-Rennen von Le Mans ein. Nach einer längeren Auszeit kehrte die Marke 2005 in den Rennsport zurück und gewann unter anderem in Le Mans 2007 und 2008 in der GT1-Klasse. 2009 gewann der V12 Vantage in seiner Klasse beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring, und 2013 wurde der Rapide S das erste Hybrid-Auto bei einem internationalen Rennen.

Legendär ist die Fahrt eines V8 Vantage von Juni bis August 2007 mit zwei Fahrern über 12.000 Kilometer von Tokio bis Istanbul und anschließend weitere 3.200 Kilometer bis London: eine Werbeaktion für den chinesischen Markt.

Einen Eintrag im Guinness-Buch erhielt Aston Martin für die sieben Überschläge des DB9 im Film „Casino Royale“.

Im August 2017 kam ein Aston Martin DBR1/1 aus dem Jahre 1956 unter den Hammer. Bei der Auktion von Sotheby’s erzielte das Modell den sagenhaften Preis von 22,5 Millionen Dollar. Der DBR1/1 war zuvor von Rennfahrlegenden wie Stirling Moss und Carrol Shelby gefahren worden und ist das teuerste je auf einer Auktion versteigerte britische Auto.

 

Bekannteste Modelle von Aston Martin

Meistverkauftes Modell ist der DB7 aus dem Jahre 1994, von dem über 7.000 Stück gefertigt wurden. Neben dem legendären DB5 sind außerdem die sogenannten V Cars bekannt: der Vantage V8, der Virage, der Virage Vantage sowie das V8-Coupé.

Der V12 Vantage S ist – mit Ausnahme des exklusiven One-77 – das schnellste Auto der Firmengeschichte, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h.

Zuletzt wurde für die Modelle DB9, Vanquish V12 und V8 Vantage das kostensparende Gleichteile-Konzept eingesetzt, bei dem die Alu-Matrix der Karosserie günstig auf mehrere Modelle angepasst werden kann.

Selbst das günstigste Modell ist nicht unter etwa 105.000 Euro zu haben, was bei einer Stückzahl von 3.500 jährlich und 200 Stunden Handarbeit nicht verwundert. Allein für die Lackierung werden 50 Stunden aufgewandt.

Hergestellt werden alle Modelle im Werk am Firmensitz in Gaydon. Lediglich für die Motoren hat Aston Martin in Köln eine eigene Fabrik gegründet. Einen Test auf Herz und Nieren müssen alle neuen Aston-Martin-Modelle in der grünen Hölle des Nürburgrings mit seinen 73 Kurven überstehen: Der Ausdauertest dauert 10.000 Kilometer.

 

James Bond mit dem Aston Martin

Ein besonderer Marketingcoup gelang 1964, als James Bond in „Goldfinger“ ein neues Auto bekam – einen DB5. Die klassische Eleganz des exklusiven Sportwagens passte perfekt zum Geheimagenten ihrer Majestät. Dabei hatten die Filmemacher ursprünglich einen Jaguar gewollt.

Seither brachte es Aston Martin auf elf Auftritte in James-Bond-Filmen, unter anderem mit den Coupé- und Volante-Versionen des V8 Vantage, die der Vorstandsvorsitzende Victor Gauntlett persönlich zur Verfügung gestellt hatte – eine Rolle als KGB-Mitarbeiter schlug er aus Zeitgründen allerdings aus.

Ein Trost für Aston-Martin-Fans: Im Bond-Film „Skyfall“ lässt nicht wirklich ein Aston Martin DB5 sein Leben. Dass von den Schurken beschossene und in die Luft gejagte Auto ist in Wahrheit nur ein Modell, und als „Stuntdouble“ hält ein Porsche 928 her.

 

Mit den besten James Bond Autos

 

Mehr als Autos

Seit kurzem ist das Unternehmen auch in den Bereichen Wohnungsbau und Luxuskleidung tätig. 2016 stellte Aston Martin ein Speedboot vor, das es auf üppige 50 Knoten bringt. Sogar an einem U-Boot wird gearbeitet. Und wer sagt, er fährt Aston Martin, meint damit womöglich Fascenario.3, ein Luxus-Fahrrad auf dem neuesten Stand der Technik.

 

weiterführende Links:

Hersteller

YouTube-Kanal von Austin Martin

Geschichte des Herstellers

 

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