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Motorsport und Touristik
1927 konnte eine Kernforderung des ADAC erfüllt werden. Es wurde im Deutschen Reich endlich mit dem Aufstellen von einheitlichen Straßenschildern begonnen. Diese Bestimmung war nahezu unumgänglich, wegen der immer noch steigenden Zahl an Fahrzeugen und damit verbundenen Verkehrsunfällen. Des Weiteren feierte man den Nürburgring als ein großes, nationales Ereignis. Auch wenn es ein langes Ringen erforderte, hatte Deutschland nun endlich eine wettbewerbsfähige Rennstrecke.
1928 entschied sich der ADAC dazu, einen Straßenhilfsdienst zu gründen, um so die hohe Anzahl an registrierten Teilnehmern des Straßenverkehrs besser unterstützen zu können. Im selben Jahr ehrte man 3 Pioniere, welche der Kraft- und Luftfahrt entsprangen, indem man sie zu Ehrenmitgliedern ernannte: Carl Benz, der als Vater des Kraftfahrzeugs gilt, Ludwig Dürr, der zu seiner Zeit 129 Luftschiffe erbaute und Hugo Eckener, einer der ersten im Luftschiffbau.
Im Jahr 1929 empfahl der ADAC eine technische Überprüfung aller Kraftfahrzeuge. Zunächst sollte diese jährlich und auf einer freiwilligen Basis geschehen. Letztendlich war dies der Anfang der heute gängigen Hauptuntersuchung, welche alle 2 Jahre durchgeführt werden muss. Nur ein Jahr später führte man den Prototyp der Notrufsäule ein. Man richtete dazu 15 Telefonhäuschen entlang den Straßen nach München ein.
Der ADAC und die NS-Diktatur
Keine einfache Zeit für den ADAC und alle anderen Kraftfahrzeugclubs. Die seit Jahrzehnten etablierte Zersplitterung in verschiedene Clubs entsprach nicht den Vorstellungen der Nationalsozialisten. Das führte dazu, dass die Vertreter der größten Automobilclubs im Jahre 1933 ein Papier unterzeichnen musste, welche der „Pakt von Baden-Baden“ genannt wurde und in die Geschichte einging. Mit diesem Pakt übertrug man das deutsche Kraftfahrtwesen dem NSKK (Nationalistischer Kraftfahrerkorps). Für fast 13 Jahre musste die bisherige positive Entwicklung des ADAC unterbrochen werden.
Die Zeit nach dem 2.Weltkrieg
1945 kam es noch zu keiner Neugründung des ADAC, da diese trotz einer anfänglichen Zustimmung untersagt wurde. Erst 1946, ein Jahr später, durfte man den Club unter dem gewohnten Namen, erst einmal nur in Bayern, neu gründen. Ein weiteres Jahr verging, bis sich der ADAC auch nach Großbritannien ausweitete, wo er 7235 Mitglieder verzeichnen konnte.
Im Oktober desselben Jahres begann man erstmalig damit, die ADAC Mitglieder über alle Neuigkeiten im Club zu informieren. Die sogenannten „ADAC-Mitteilungen“ wurden monatlich veröffentlicht. Die Startauflage betrug 5.000 Stück. Im Zuge der Währungsreform geriet der Club jedoch schon bald in finanzielle Schwierigkeiten, weshalb eine Kreditaufnahme erforderlich wurde.
1951, gerade einmal 5 Jahre nach der erneuten Gründung, verzeichnete der ADAC schon 100.000 Mitglieder. Aufgrund dessen beschloss der Club, einen Straßenhilfsdienst aufzubauen sowie einen kostenfreien Krankenrückholtransport einzuführen. Zudem nahm man den Rückholdienst defekter Fahrzeuge im Ausland, in das eigene Programm auf.
Im selben Jahr beschloss die Regierung, eine Gebühr für die Autobahn einzuführen, was beim ADAC zu Protesten führte. Man rief sogar zu einem Boykott auf.
Wollte man zu der Zeit eine Reise ins Ausland unternehmen, brauchte man einen speziellen Pass für das Fahrzeug. Der ADAC sorgte nun dafür, dass alle Mitglieder an einem Kiosk an dem Grenzübergang Bad Reichenhall, nachträglich die erforderlichen Dokumente für das Fahrzeug bekamen. Wegen der guten Resonanz eröffnete weitere Grenzkioske.
1903 Bei der 50-Jahr-Feier hatte der ADAC bereits 200.000 Mitglieder und war somit größer als jemals vorher und das obwohl der 13 Jahre langen Zwangspause.
Eine weitere hinzugekommene Leistung war der Auslandsschutzbrief, der für 3 Mark im Jahr erhältlich war. Bei Pannen und Unfällen sollte dieser Helfen. Mit einem ebenfalls enthaltenen Kreditbrief, welcher 500 Mark betrug, konnten verrichtete Reparaturen entlohnt werden. Da im deutschen Straßenverkehr zu viele Kinder verunglückten, wollte der ADAC Verkehrserziehung in der Schule einführen. Doch auch die steigenden Zulassungen von Fahrzeugen, zwangen den Club, die Straßenwacht vom Motorrad aufs Auto zu verlegen. Außerdem wurde der Wettbewerb „Sicherheit für Fußgänger“ ausgerufen, weil jeder 3. Tote im Straßenverkehr ein Fußgänger war. Damit dieser Anteil gesenkt werden konnte, zeichnete man Gemeinde und Städte aus, welche sich besonders um die Sicherheit von Fußgängern bemühten.
Als Folge der hohen Mitgliederzahl, wurde im Jahre 1963 eine Verwaltung ohne elektronische Hilfestellung unmöglich. Der Computer namens „IBM 1401“ sollte in Zukunft den Mitarbeitern Arbeit abnehmen.