Treffen der Generationen - Die Mercedes-Benz S-Klasse
Offiziell beginnt die Geschichte der S-Klasse mit der Baureihe W 116, die von 1972 bis 1980 gebaut wurde. Bei ihr wurde die Typenbezeichnung erstmals erwähnt, die rasch zu einer Gattungsbezeichnung wurde: Nicht von ungefähr wird die S-Klasse immer wieder als das beste Auto der Welt angesehen. Doch eigentlich beginnt die Geschichte der S-Klasse viel früher.
Folgende Modelle begründen die Nachkriegstradition der großen Mercedes-Benz Oberklasse-Limousinen (inkl. technische Besonderheiten):
Typ 220, Baureihe 187 (1951 - 1954)
- Neu konstruierter Sechszylindermotor mit oben liegender Nockenwelle
- Sicherheitszapfenschloss gegen das Aufspringen der Türen
- Heizgebläse erhältlich
- Duplex-Trommelbremsen vorne
Typen 220 a, 219, 220 S und 220 SE, Baureihen 105/128/180 (1954 - 1959)
- Selbsttragende Karosserie in Pontonform
- Fahrschemel-Vorderradaufhängung
- Eingelenkpendelachse mit tiefgelegtem Drehpunkt
- Bremstrommeln mit „Turbokühlung“
- Hydraulisch-automatische Kupplung „Hydrak"
Typen 220 b, 220 Sb, 220 SEb, 300 SE, Baureihen 111 und 112 (1959 bis 1965)
- Sicherheitsfahrgastzelle mit Knautschzonen (vorne und hinten)
- Gepolstertes Lenkrad
- Keilzapfen-Türschlösser
- Scheibenbremsen (300 SE)
- Dreipunktgurte
- Viergang-Automatikgetriebe
- Luftfederung (300 SE)
- Langversion lieferbar (300 SE)
Typen 250 S – 300 SE, 300 SEL – 300 SEL 6.3, Baureihen 108/109 (1965 - 1972)
- Erste S-Klasse mit 8-Zylinder-Motor
- Patentierte Sicherheitslenkung
- Hydropneumatische Ausgleichsfeder an der Hinterachse
S-Klasse Baureihe 116 (1972 - 1980)
- Antiblockiersystem (ABS) ab 1978
- Mercedes’ größter Nachkriegs-Personenwagenmotor mit 6,8 Liter Hubraum im 450 SEL 6.9
- Doppelquerlenker-Vorderachse aus dem Erprobungsfahrzeug C 111
- Kraftstofftank kollisionsgeschützt über Hinterachse eingebaut
- Sicherheits-Innenraum
- Erste Oberklasse-Limousine mit Dieselmotor (300 SD)
S-Klasse Baureihe 126 (1979 - 1991)
- Neues Sicherheitskonzept, erfüllt weltweit als erstes Serienfahrzeug das Kriterium des asymmetrischen Frontalaufpralls (offset crash)
- Fahrer-Airbag und Gurtstraffer ab 1981
- Beifahrer-Airbag ab 1985
- Dreipunktgurte auf der Rückbank
- Automatisches Sperrdifferenzial
- Antriebsschlupfregelung (ASR)
S-Klasse Baureihe 140 (1991 - 1998)
- Vernetzung von Steuergeräten über den CAN-Bus
- Kennzeichnung auch kleinster Kunststoffteile nach Sorten, um das Recycling zu verbessern
- Sprachsteuerung (Linguatronic) für die sprecherunabhängige Steuerung des Autotelefons
- Elektronische Einparkhilfe (Parktronic)
- Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP)
- Doppelglasscheiben, um die Wärme-, vor allem aber die Schalldämmung zu verbessern
- automatisches Notrufsystem Tele-Aid
- Erste S-Klasse mit einem V12-Triebwerk (600 SE/L bzw. S 600 /L) mit 300 kW bzw. 290 kW ab Modelljahr 1994
S-Klasse Baureihe 220 (1998 - 2005)
- Abstandsregeltempomat Distronic
- schlüsselloses Zugriff- und Startberechtigungssystem Keyless Go
- präventives Sicherheitssystem Pre-Safe
- Airmatic – Luftfederung an allen 4 Rädern mit adaptiver Dämpfung und Niveauregulierung vorne und hinten
- TV mit Videotext – auch während der Fahrt für die Fondpassagiere
- Heckdeckelfernschließung – Heckdeckel öffnet und schließt elektrisch
- COMAND d. h. Ersteinsatz eines LCD-Bildschirms (4:3) anstelle eines Radios, ab 09/2002 16:9-Format
- erstmals aktive Steuerung von Stahlfederung und Dämpfung mit Active Body Control (Ersteinsatz im S-Klasse-Coupé CL-Klasse)
S-Klasse Baureihe 221 (2005 - 2013)
- Nachtsicht-Assistent
- Abstandsregeltempomat Distronic Plus mit radargesteuertem Bremsassistenten sowie Pre-Safe-Bremse
- Digitale 5.1-Surround-Sound-Anlage
- elektronische Einparkhilfe über das Nahbereichsradar
- stufenlose Türbremse erstmals bei Mercedes-Benz
- adaptives Bremslicht
- Splitview-Navigationsdisplay (seit der Modellpflege 06/2009)
- Mild-Hybrid-Antrieb mit Lithium-Ionen-Akku und Energierückgewinnung beim Bremsen und im Schubbetrieb
- Erste S-Klasse mit Vierzylinder-Motor im S 250 CDI BlueEfficiency mit nur 5,7 Liter Normverbrauch
S-Klasse Baureihe 222 (seit 2013)
- Comand Online-System auf Basis der neuesten NTG 5. Verbaut sind zwei 12,3 Zoll große LCD-Bildschirme.
- Weltweit erstes Fahrzeug, das ausschließlich über Leuchtdioden verfügt, die die Glühlampen ersetzen.
- Weltweit erstes Fahrzeug mit einem vorausschauenden, auf einer Stereokamera basierten aktiven Fahrwerk: Magic Body Control mit Road Surface Scan.
- Weltweit erstes Fahrzeug mit einem Geisterfahrerwarnsystem.
- Neu entwickelter Kreuzungs-Assistent
- Neu entwickelter Spurhalte-Assistent
- Fondgurte mit Airbags
- Erste S-Klasse mit Plug-In-Hybrid im S 500 Plug-In Hybrid mit 2,8 Liter Normverbrauch
Es soll Leute geben, die eine Mercedes-Benz S-Klasse kaufen wegen des mühelosen und komfortablen Fahrens - oder wegen ihrer überragenden Sicherheit - oder wegen ihrer zukunftsweisenden Technik. Diese Leute haben Recht. Doch die S-Klasse ist mehr. Die Mercedes-Benz S-Klasse ist die konsequente Folge eines Lebensstils, der von Mobilität und Individualität, Erfolg und Feinsinn geprägt ist. Man entscheidet sich nicht für die S-Klasse. Sie steht schlicht bereit, wenn das Leben die Weichen richtig gestellt hat. Die Autotür fällt ins Schloss – und man ist angekommen. Das macht sie und ihre Vorgänger einzigartig unter den großen Limousinen dieser Welt. Und das seit inzwischen mehr als 60 Jahren.
Anlässlich der Präsentation der Baureihe W 220 im Jahr 1998 sagt Dr. Dieter Zetsche, damals dass für den Vertrieb zuständige Vorstandsmitglied der Daimler-Benz AG: „Es gibt wohl kein Fahrzeug, mit dem Mercedes-Benz stärker identifiziert wird, als die S-Klasse. Für mich geht die Bedeutung aber noch weiter: Durch die Summe ihrer Qualitäten ist sie der Orientierungspunkt für die gesamte Marke Mercedes-Benz.“
Die Mercedes-Benz S-Klasse war stets ein Vorreiter modernster Automobiltechnik. Immer wieder brachte sie Neuerungen in den Markt, die anschließend weite Verbreitung fanden.
Fotos: © Daimler
Video der Historie Mercedes S-Klasse